In der Juli-Sitzung hatte der Stadtrat den Bauantrag für die Erweiterung des Einkaufsmarkts Legat um 100 Quadratmeter in Richtung Raiffeisenmarkt befürwortet. Dafür muss das Troppmann-Anwesen weichen, das Edeka Nordbayern gekauft hat. In der Sitzung waren damals aber äußerst kritische Stimmen laut geworden, weil Edeka die Parkplätze bis zur Ortsdurchfahrt aufstocken möchte. Eine Begrünung wurde gefordert.
In der November-Sitzung stellte nun Architekt Alexander Robl den gewünschten Grünordnungsplan vor. Nach seinen Angaben wird die Gabionenwand, die schon auf dem bisherigen Gelände die Außengrenzen abschließt, auf der Erweiterungsfläche fortgeführt. Da das Grundstück um etwa zwei Prozent abfällt, werde die Mauer einen Meter hoch und gewährleiste so einen Blendschutz. Was von der Grünfläche noch übrig bleibe, werde erhalten. Mehr Bäume könnten hier aber nicht gepflanzt werden.
Auf die Frage des dritten Bürgermeisters Heribert Schubert, wie viele Parkplätze entstehen, antwortete Edeka-Regionalleiter Günter Fröber, die Zahl der Stellplätze erhöhe sich von bisher 100 auf 111. Gerhard Steiner, Sprecher der Freien Wähler, waren die drei, vier Bäume, von denen die Rede war, zu wenig. Er sei kein Freund von Steinmauern. Könne man die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe nicht bepflanzen? Robl sicherte dies zu.
Auch Rainer Hetz (SPD) ist nicht glücklich. Er hätte es gerne gesehen, wenn die links und rechts bereits bestehende Baumreihe in dem Bereich zwischen Parkplatz und Gehweg fortgesetzt würde. „Da werden wir sicher mit unserem Landschaftsgärtner noch einmal diskutieren“, versprach der Architekt erneut.
Überhaupt nicht mit der von Edeka vorgelegten Lösung konnte sich Bernhard Knauer (CSU) anfreunden. „Ich bin schockiert. Das hat nichts mit Begrünung zu tun“, wetterte der Gramauer. „Das ist nicht schön.“
Bevor Bürgermeister Rupert Troppmann abstimmen ließ, fasste er noch einmal zusammen. Wenn die vorhandenen Bäume revitalisiert, die Gabionen mit Stecklingen begrünt, eine kleine Alleereihe vor der Mauer und in der Kurve eine Hecke oder Bäumchen gepflanzt werden, könnte das Gremium dann dem Grünordnungsplan zustimmen? Bis auf Knauer hoben alle Stadträte die Hand. SPD-Sprecher Achim Neupert sprach von einer vernünftigen Lösung, weil elf weitere Stellplätze hinzukommen.
Abschließend sagte Marktbetreiber Stefan Legat zu, dass seine Mitarbeiter künftig nicht mehr die Innere Flosser Straße mit ihren Autos zuparken werden.
Viele Steine, wenig Grün
Eine Begrünung sieht anders aus. Da hat Stadtrat Bernhard Knauer recht. Eine mit Stecklingen bepflanzte Steinmauer, ein paar wenige Bäumchen oder Stauden, und das auch erst auf sanften Druck des Stadtratsgremiums, an dieser markanten Stelle der Kreisstadt ist alles andere als schön. Aber mit einer Grünanlage verdient Edeka halt auch kein Geld. Wir hätten die Pläne gerne unseren Lesern gezeigt, aber Edeka lehnte dies ab. Abwarten, vielleicht überrascht der Landschaftsgärtner doch noch mit einer kreativen Lösung.
Es hat ja auch sehr lange gedauert, bis Edeka ein anderes Ärgernis abgestellt hat. Die Mitarbeiter im Supermarkt parkten regelmäßig mit ihren Fahrzeugen die Innere Flosser Straße zu. Nicht nur, dass es auf der vielbefahrenen Strecke ganz schön eng zuging, die Kunden von Bäckerei Roth, Gärtnerei Steinhilber und Getränkemarkt Escher fanden häufig keinen Stellplatz mehr. Jetzt stehen die Legat-Fahrzeuge in der Tirschenreuther Straße. Es wäre wohl nicht zu viel verlangt, wenn das Supermarkt-Personal den kostenlosen Parkplatz bei der Stadthalle oder im ebenso gebührenfreien Parkdeck nutzen und die drei, vier Minuten zum Arbeitsplatz laufen würde.
Martin Staffe