Neustadt an der Waldnaab
04.06.2022 - 19:05 Uhr

Schulfest zum 50. Geburtstag: Gymnasium Neustadt feiert Abschluss der Generalsanierung

Mit einem Festakt und einem Schulfest feiert das Gymnasium Neustadt/WN am Freitag 50. Geburtstag. Den vielen Gäste wird schnell klar: Nach der Generalsanierung präsentiert sich die Schule moderner denn je.

Die Autos der vielen geladenen Ehrengäste bevölkerten am Freitagvormittag den gesamten Schulhügel in Neustadt/WN. Rektoren der Schulen aus der Nachbarschaft, befreundete Schulleiter von unzähligen Gymnasien der Region, ehemalige Lehrkräfte, Politiker, Freunde und Gönner strömten herbei, um an dem Festakt des Gymnasiums Neustadt/WN. Der Chef des Hauses, Direktor Anton Hochberger, brachte es in seiner Begrüßung auf den Punkt: "Der Abschluss der Generalsanierung ist ein grandioses Geschenk zum 50. Geburtstag", sagte er.

Nur kurz umriss der Schulleiter die vergangenen 50 Jahre mit der Einführung des G8, dem damit verbundenen Rückgangs der Schülerzahlen und der Rückkehr zu G9. "Wir mussten uns mehrmals neue positionieren", sagte er. Mittlerweile seien die Schülerzahlen wieder stabil und das Gymnasium habe mit zusätzlichen Angeboten (musischer Zweig und Schwerpunkt Basketball) durchaus etwas zu bieten. Mit dem 92-jährige Josef Reis (1972 bis 1994) und Roland Jobst (2000 bis 2007) saßen zwei seiner Vorgänger sogar im Publikum.

Hochberger nannte die Generalsanierung der Schule das "wohl organisatorisch aufwendigste Projekt, das der Landkreis je genehmigt hat". Das für die Sanierung und Neukonzeption der Schule das Brückner & Brückner Architekten verantwortlich gewesen seien, mache ihn stolz. "So können wir uns nahtlos in die Reihe des Hauses Johannisthal, der Burg Falkenberg und des Klosters Waldsassen einreihen", betonte der Schulleiter.

Landrat Andreas Meier erinnerte sich an seine eigene Zeit am Gymnasium. Besonders sei ihm die Einschreibung noch im Gedächtnis geblieben. "Als ich damals mit meinen Eltern ins Schulhaus kam, war alles dunkel, roch nach Putzmittel und war wenig einladend." Nach der Generalsanierung habe sich dieser Eindruck grundlegend verändert. "Wenn man heute hier reinkommt, geht man in ein offenes, freundliches Haus, in dem man sich willkommen fühlt", freut sich der Landrat. Die größte Herausforderung sei es gewesen, im laufenden Betrieb zu sanieren. "Das war nicht ideal", gab er zu. Aber mit viel Verständnis füreinander und einer guter Planung sei dies schließlich gelungen.

1,6 Millionen im Gepäck

Unterstützung bei diesem Kraftakt, der dem Landkreis insgesamt 22,8 Millionen Euro kostet, kommt vom Freistaat Bayern. Ein Teil des Geldes aus dem Topf der Kommunalen Hochbauförderung hatte Finanzminister Albert Füracker gleich mitgebracht: eine Millionen Euro für die Sanierung der Dreifachturnhalle und 600.000 Euro für das Schulgebäude. Insgesamt wird der Freistaat den Landkreis mit 10,5 Millionen Euro unter die Arme greifen. Landrat Meier machte an dieser Stelle deutlich, dass er weiter in die Bildung investieren will. Dazu gehöre die Erweiterung der Realschule und der Abriss der Schwimmhalle. "Bildung ist unser höchstes Gut, das ist nicht nur so dahingesagt", bekräftige Meier.

Auch Minister Füracker schlug in die selbe Kerbe und sprach von "einer wichtigen Investition für unsere Kinder". Mittlerweile würden auch die Schulen im ländlichen Raum ein hohes Bildungsniveau anbieten. Man dürfe die Generalsanierung nicht nur mit Stein, Glas und Beton verbinden, sondern mit einer Investition in ein Lehr- und Lernumfeld mit optimalen Möglichkeiten. "Der Landkreis Neustadt leistet Großartiges. Die nördliche Oberpfalz hat sich gut entwickelt. Jeder, der hierbleiben möchte, hat gute Bildungschancen und findet einen Arbeitsplatz."

Bevor Architekt Peter Brückner von Brückner & Brückner aus Tirschenreuth den symbolischen Schlüssel übergab, blickte schon fast philosophisch auf die Planungs- und Bauzeit zurück. "Das Gebäude hat eine mächtige Transformation vollzogen", sagte er. Die Herausforderung habe darin gelegen, ein einheitliches Gesamtkonzept aus Bestand und Neuem zu schaffen. "Es war ein Herzensprojekt, das das Gestern und Heute mit dem Morgen verbindet", gab er zu. "Wir haben uns lange mit dem Haus auseinander gesetzt, um einen neuen Charakter zu schaffen und ihn weiterzuentwickeln." Wie bei einem Stein, der ins Wasser fällt, müsse erst einmal alles in Aufruf geraten, bevor es seinen Platz wieder findet. Das Gebäude habe sich vom Ballast befreit.

"Die Aula hat an Licht und Höhe gewonnen, die neue Bibliothek ist zum Herzstück der Schule geworden und auch das Kunstwerk von Helmut Langhammer hat seinen Platz gefunden", sagte der Architekt. Natürliche Materialien wie Holz und Naturstein würden das Gebäude beleben. "Es war eine sehr intensive Zeit", so Brückner.

Dekan Thomas Jeschner und Pfarrer Ulrich Gruber spendeten schließlich den kirchlichen Segen. Das sei wichtig für eine Einrichtung, in der Menschen im Mittelpunkt stehen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Bigband, Sophie Schieder und Klare Bäumler (Klarinette und Klavier) sowie das P-Seminar Musik mit einer sehr zarten und gefühlvollen Version von "Tage wie diese".

Am Nachmittag ging's beim Schulfest zwanglos weiter. Viele Ehemalige erkannten bei einem Rundgang ihre alte Schule kaum wieder. Es gab Schautafeln mit alten Bildern, Führungen durchs Gebäude und Würstchen vom Grill – von Schulleiter Anton Hochberger höchstpersönlich.

Info:

Doppelter Grund zum Feiern

  • 2017 beginnt die Generalsanierung des Gymnasiums Neustadt/WN
  • Die Bauarbeiten erfolgen im laufenden Betrieb
  • 2022 ist die Sanierung zu 95 Prozent abgeschlossen
  • Das Ende der Arbeiten wird zusammen mit dem 50. Geburtstag der Bildungseinrichtung gefeiert
  • Finanzminister Albert Füracker bringt einen Förderbescheid in Höhe von 1,6 Millionen Euro mit
  • Nach dem offiziellen Teil am Vormittag wird am Nachmittag ganz zwanglos gefeiert
 
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