Neustadt an der Waldnaab
15.04.2024 - 11:53 Uhr

Seit 30 Jahren auf der Bühne: Couplet-AG feiert in Neustadt/WN Jubiläum

Bianca Bachmann, Bernhard Filser, Bernhard Gruber und Jürgen Kirner sorgen in der Stadthalle für einen kurzweiligen Abend. Da darf es auch schon mal etwas derb zugehen.

Sie schauen den Leuten aufs Maul, sind teilweise bissig, erkennen, wo den Leuten der Schuh drückt und greifen aktuelle Themen auf: Am Samstag gastierte die Couplet-AG in der Stadthalle. 30 Jahre sind in diesem Metier schon etwas Besonderes, vor allem, wenn man in dieser langen Zeit auf der Bühne bei den Leuten ankommen will. Gründungsmitglied und Tausendsassa Jürgen Kirner erklärt diese Erfolgsgeschichte so: "Wir beobachten die Menschen, und dann machen wir uns unsere Gedanken und diese haben inzwischen ein sehr weites Spektrum erreicht." Dabei kommen witzigen Sketche, satirische Liedtexte und die typische Musik heraus, die den unverkennbaren bayerischen Stil ausmacht.

„Jetzt sind wir endlich 67 Jahre und dürfen Flaschensammeln gehen. Bist du auch heiß auf das Flaschenpfand?“ Man denkt nach, überlegt und kommt zu dem Schluss, dass immer wieder ein Funken Wahrheit dahinter steckt und bestimmt nicht alles in unserem Land stimmt. Da passt auch die makabre Feststellung dazu: Der Opa kostet uns ein Vermögen. Sollten wir deshalb nicht überlegen, ihn in ein günstigeres Land zu bringen, zum Beispiel in die Slowakei? Vieles klingt spöttisch, doch das gehört in diesem Genre dazu. Die vier Bühnenkünstler lassen keine Langeweile aufkommen und es ist auf der Bühne ständig etwas was los.

Und da sind immer wieder diese Sketche von Jürgen Kirner und Bianca Bachmann. Sie kommen zum Beispiel in einer Adidas-Jacke aus längst vergangenen Tagen auf die Bühne. Beide spielen ein altgewordenes, alkoholliebendes Ehepaar und das alles in einem Wiener Slang, der sehr authentisch klingt. Da darf es auch schon mal etwas derb zugehen – es passt zu dieser Gossensprache. Als Influencer tritt immer wieder Bernhard Filser in Erscheinung. Er möchte bekannt werden und Follower finden.

Natürlich dürfen an diesem kurzweiligen Abend Seitenhiebe auf den Bayerischen Ministerpräsidenten Söder nicht fehlen, darf auch Franz Josef Strauß auferstehen und es jammert in einem Dorf der letzte SPDler über sein Schicksal. Für die Komposition der Musik und die Akkordeon-Begleitung war Bernhard Gruber verantwortlich. Obwohl der Eintrittspreis moderat war und die Couplet-AG beziehungsweise die Brettlspitzen vom Fernsehen her sehr bekannt sind, waren in der Stadthalle einige Plätze leer geblieben.

 
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