"Ja ist denn schon wieder Bürgerfest?", werden sich manche Neustädter gefragt haben, als ab Freitagvormittag die Ortsdurchfahrt auf der B15 gesperrt und in der Freyung reges Treiben für einen Festaufbau herrschte. Aber nicht die fleißigen Helfer der Vereine bauten Stände und Biertischgarnituren auf, sondern rund 70 Soldatinnen und Soldaten der 4. Batterie des Artilleriebataillons 131 aus Weiden. Groß gefeiert wurde erstmals die noch junge Patenschaft mit der Stadt Neustadt/WN, mit einem Open-Air mit drei Bands und einer gewaltigen Pyro-Show.
Überwiegend kräftige Rockklänge kamen aus den Lautsprechern der großen Bühne. Ab 18 Uhr standen dort drei Bands, die für ordentlich Stimmung sorgten. Den Anfang machten die Lokalmatadoren von „The Pegasus Experience“ aus Neustadt/WN. Dann waren „Vera Lux“ aus Nürnberg an der Reihe, die ebenfalls astreinen Mittelalterrock zum Besten gaben. Das Finale schließlich lieferten die Mittelalterrocker der „Rammeschucksn“, begleitet von einer Pyro-Show, wie sie Neustadt/WN wohl noch nicht gesehen hat.
Musik und Feuerfontänen
Kaum zu glauben, dass die Band um Frontmann Noah Lugert aus Floß kommt. Die Musiker stehen nach eigenen Angaben für wilde Töne und donnernde Stimmen, aber auch für die Nähe zur Natur und grundsolide Gemütlichkeit. Mit ihrer martialischen Gesichtsbemalung war ihnen das auf Anhieb allerdings nicht anzusehen. Sänger und Dudelsackspieler Noah Lugert, Moritz Kirschner (Dudelsack), Sandro Lugert (Bass), Kai Vogel (Dudelsack, Pfeife), Johann Lugert (Percussion), Daniel Sauer (Schlagzeug) und Gitarrist Bastian Rosner schlugen harte, rockige Klänge an.
Dudelsack und Pfeife verliehen den eigenen Stücken wie „Spielleut“, „Alchemist“ oder „Flamme“ einen mittelalterlichen musikalischen Touch. Der Frontmann sang vom „Henker“ und machte die „Leinen los“, damit heute Nacht Fortuna dran ist. Zwei Pyrotechniker lösten immer wieder Feuerfontänen aus. Die Show hätte „Rammstein“ alle Ehre gemacht.
Glücklich über die Besucherresonanz zeigte sich Bürgermeister Sebastian Giering. Zweimal hingucken musste man, um ihn zu erkennen. Sein Gesicht war wie das der Musiker martialisch geschminkt. Ob ihm nach seinem Debüt zu „Luna“, das er im Duett mit Noah Lugert auf der Bühne sang, eine große Gesangskarriere beschieden sein wird, bleibt dahingestellt.
Für Mut belohnt
Gegenüber Oberpfalz-Medien lobte er die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Soldaten und fand, dass es das richtige Event zur Patenschaft war. „Wir haben etwas Neues ausprobiert, waren mutig und wurden dafür belohnt“. Auch für den Batteriechef Major Sebastian lief alles nach Plan. Die Soldaten versorgten die Festgäste reibungslos mit Gegrilltem und Getränken. Das Fest wurde von den Neustädtern gut angenommen. Der Major betonte, dass seine Batterie von Anfang der noch jungen Patenschaft an sehr warmherzig von den Neustädtern aufgenommen worden sei. Er zeigte sich auch mit der Besucherresonanz zufrieden.
Die eingängigen rockigen Stücke und die Show der Band begeisterten das Publikum immer mehr. Erst um Mitternacht war nach fast zwei Stunden Mittelalterrock Schluss. Die Stadt, die Musiker und die Bundeswehr setzten mit dem Fest ein starkes Zeichen für gelebte Patenschaft, Zusammenhalt und Bürgernähe.
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