Neustadt an der Waldnaab
23.06.2025 - 11:54 Uhr

Trauer im Kloster St. Felix: Bruder Czeslaw in Polen gestorben

Bruder Czeslaw war 23 Jahre lang die gute Seele im Kloster St. Felix in Neustadt/WN. Am Wochenende ist der 78-Jährige in Polen verstorben.

Im Klostergarten St. Felix hat sich Bruder Czeslaw immer wohl gefühlt. Einen Birnbaum hat er aus dem Obstgarten seines Vaters in Polen mitgebracht und veredelt. Die Nadelbäume hat er ebenfalls selbst gepflanzt – sie dienen noch über Jahre als Vorrat für die alljährlich benötigten Christbäume. Bild: mas
Im Klostergarten St. Felix hat sich Bruder Czeslaw immer wohl gefühlt. Einen Birnbaum hat er aus dem Obstgarten seines Vaters in Polen mitgebracht und veredelt. Die Nadelbäume hat er ebenfalls selbst gepflanzt – sie dienen noch über Jahre als Vorrat für die alljährlich benötigten Christbäume.

Die Nachricht aus Polen löste am Wochenende im Kloster St. Felix in Neustadt/WN und bei den Gläubigen große Trauer aus: Bruder Czeslaw, der 23 Jahre lang die gute Seele im Konvent war, ist am Samstagmittag im Alter von 78 Jahren nach kurzem Krankenhausaufenthalt in Breslau gestorben. Als im Jahr 2000 die polnischen Franziskaner-Minoriten nach dem Rückzug der deutschen Brüder das Kloster St. Felix übernahmen, war Bruder Ceslaw von Anfang an dabei.

Der beliebte Bruder lebte sich schnell in der Oberpfalz ein. Vor allem seine Liebe zur Natur kam in dem großen Klostergarten voll zur Geltung. Der fleißige Gärtner versorgte die Küche mit frischem Gemüse und Obst, sorgte liebevoll für den Blumenschmuck in der Wallfahrtskirche, und aus den über 300 von ihm gebauten Brutkästen erklang Jahr für Jahr fröhlicher Vogelgesang. Ein wahrer Freund der Natur, wie es für einen Nachfolger des Ordensvaters Franz von Assisi nicht treffender sein könnte.

Doch damit war das weite Tätigkeitsfeld des Minoriten längst noch nicht erschöpft. Jeden Morgen sperrte er die Kirchentüre auf. Und am Abend war er es, der dann auch wieder abschloss. Tagein, tagaus übernahm der ausgezeichnete Sänger die Aufgaben des Mesners und hielt mit Helferinnen das Gotteshaus sauber. Seine große Begabung als Koch wurde auch an seinen früheren Einsatzorten Liegnitz, Krakau und Ratingen hochgeschätzt.

Wenn ihm dann nach all der Arbeit nach Abwechslung war, setzte sich der gelernte Schlosser auf sein Moped und fuhr meist nach Weiden. Nach einer kurzen Pause am Bahnhof ging es wieder heim ins Kloster.

In seiner letzten Zeit in Neustadt musste er aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer treten. Blutdruck, Herz und Diabetes bereiteten dem Minoriten Probleme. Beim Ugandafest Anfang Juli 2023 wurde Bruder Czeslaw verabschiedet. Er kehrte zurück in seine Heimat, wo er im Kloster in Breslau den verdienten Ruhestand verbrachte. In der dortigen Klosterkirche findet am Mittwoch, 25. Juni, auch der Trauergottesdienst statt.

 
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