Während viele Wirtschaftszweige hohe pandemiebedingte Einbußen erleiden mussten, sprechen die Vereinigten Sparkassen Eschenbach-Neustadt-Vohenstrauß im neuesten Geschäftsbericht von einem „insgesamt zufriedenstellenden Geschäftsverlauf“ im Jahr 2020. Verwaltungsratsvorsitzender Joachim Neuß, Vorstandsvorsitzender Gerhard Hösl, Vorstandsmitglied Johann Zach und Landrat Andreas Meier präsentierten das Jahresergebnis und gaben einen Ausblick auf den Verlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres. Hinter der um 1,6 Prozent auf knapp 1489 Millionen Euro im vergangenen Jahr angewachsenen Bilanzsumme verbergen sich allerdings einige deutliche strukturelle Veränderungen.
Besonders zufrieden waren die Verantwortlichen des Kreditinstituts dabei wegen eines deutlichen Anstiegs im Kundenkreditgeschäft um 68 Millionen, beziehungsweise 8,2 Prozent, auf 903 Millionen Euro. Zusätzliche Wohnungsbaudarlehen und Firmenkundenkredite haben hauptsächlich zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Freuen kann sich die Geschäftsleitung auch darüber, dass trotz der Einführung sogenannter Verwahrentgelte die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden, insbesondere Kundeneinlagen auf Privat- und Geschäftsgirokonten und auf Sparkonten, insgesamt um 7,1 Prozent auf 1143 Millionen Euro angewachsen sind. Dabei ergab sich allerdings eine deutliche Verschiebung zwischen Spar- und Girokonten im Vergleich zum Vorjahr.
Der Rückgang der Spareinlagen um 11,7 Prozent auf 273 Millionen Euro und eine Zunahme der „täglich fälligen Verbindlichkeiten“, also hauptsächlich der Girokonteneinlagen, um 16,8 Prozent auf 809 Millionen Euro, zeigt das sinkende Interesse der Kundschaft, ihr Geld auf Sparkonten zu legen. Der ausgewiesene Bilanzgewinn erreichte mit 1,7 Millionen Euro, trotz pandemiebedingter und anderer Einschränkungen wie schwieriger Zinssituation und laut Geschäftsbericht „zunehmendem Regulierungsdruck“, annähernd das Vorjahresniveau (1,8 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote von 17,8 Prozent wird im Geschäftsbericht als „angemessene Eigenkapitalbasis bezeichnet“.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr spricht die Sparkassenführung von einem „Spagat zwischen einer optimalen Versorgung der Kunden mit Bankdienstleistungen und dem Gesundheitsschutz für alle Beteiligten“. Trotz strikter Ausgangsbeschränkungen sei die Bargeldversorgung im Netz der 19 Filialen „stets gewährleistet“ gewesen. Wichtige Finanzdienstleistungen würden zunehmend über unterschiedliche digitale Angebote und Möglichkeiten erfolgen. Auf das klassische Vier-Augen-Gespräch in der Filiale müsse jedoch kein Kunde verzichten.
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