Wagenparade mit Sprengkraft: So war der Neustädter Faschingszug 2023

Neustadt an der Waldnaab
19.02.2023 - 18:49 Uhr
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Am Sonntag waren in Neustadt/WN die Narren los – trotz strömenden Regens. Nach der Corona-Pandemie rollte der Faschingszug endlich wieder durch die Straßen. Vor allem auf lokalpolitische Themen spielten die Jecken mit ihren Wägen an.

Trotz schlechten Wetters und Regen herrschte am Sonntag in Neustadt Ausnahmezustand. Denn der Faschingszug konnte sich nach der Corona-Pandemie endlich wieder durch die Straßen schlängeln. "Ich bin sehr zufrieden dieses Jahr, es ist alles gelaufen wie geplant", sagt Jürgen Trescher, Vorsitzender des Vereins Neustädter Faschingszug.

Zwischen 15 000 und 20 000 Menschen hat Trescher grob zwischen Freyung und Stadtplatz ausgemacht. 77 Wagen waren Teil des Zugs, davon acht Faschingsgesellschaften. Die Teilnehmerzahl sei damit ungefähr so hoch wie vor Corona und sogar noch etwas höher. Eine Befürchtung hatte Trescher aber: "Wir hatten Angst vor Klimaklebern." Diese Sorge bewahrheitete sich jedoch nicht.

Dass die Aktivisten polarisieren, spiegelte sich an den Aufschriften der Faschingswagen. So zierte eine Karikatur von Greta Thunberg das Gefährt der Burschenschaft Püchersreuth mit dem Spruch "Partyhard statt Lützerath". Neben bundespolitischen Themen wurden auch lokale Angelegenheiten aufs Korn genommen. Die Katholische Landjugendbewegung und Kolping Luhe spielten auf die Sprengung des Geldautomaten der Sparkasse am Marktplatz in Luhe-Wildenau an. Auf dem roten Wagen mit einem Anhänger, auf dem ein nachgebauter gesprengter Geldautomat befestigt war, stand: "Geld in Mengen? Sparkasse sprengen!". Der Störnsteiner Faschingsverein "Wilde 13" hatte eine bewegliche Schwimmhalle dabei – ein Mobil, gestaltet wie ein Pool. Eine Anspielung auf den Abriss der Neustädter Schwimmhalle für ein neues Badehaus.

Die Junge Union Neustadt/WN spielte mit ihrem Wagen auf den derzeit geschlossenen Campingplatz an. Das Team Bananenflanke Nordoberpfalz machte auf die lange Turnhallenbaustelle am Gymnasium aufmerksam. Die Polizei ist nach einer ersten Bilanz zufrieden mit dem Verlauf des Umzugs. "Es war alles ruhig und alles so wie es sein soll", resümiert Einsatzleiter Johannes Zeug von der Polizei Neustadt/WN. Auch bei den Rettungskräften habe es keine nennenswerten Einsätze gegeben, erklärt Johannes Windschiegl vom Neustädter Roten Kreuz. Das war nach Auskunft der ILS auch am frühen Abend noch so.

 
 

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