Vor einem Jahr haben die Landkreise Neustadt/WN, Tirschenreuth und die Stadt Weiden die Wasserstoffregion "H2NOPF" ins Leben gerufen. Noch bis 22. März können sich Unternehmen der Region auf der Homepage infrastrukturbedarf-abfrage-nep.de an einer Bedarfsumfrage zum Wasserstoffkernnetz beteiligen. Hauptziel: das regionale Wasserstoff-Verteilernetz bedarfsorientiert planen und entwickeln.
Zur Info-Veranstaltung in der Stadthalle Neustadt/WN waren neben kommunalen Vertretern auch Interessenten aus Wirtschaft und Gewerbe geladen. "Es geht darum, den Blick auf das Kernnetz zu richten", stellte der Energiemanager des Landkreises Neustadt, Matthias Rösch, heraus. Landrat Andreas Meier sprach von einem weiteren Schritt in der Wasserstoffstrategie. Man wolle langsam in die Umsetzungsphase kommen und an der regionalen Wertschöpfung teilhaben. Florian Rieder vom IHK-Bezirk Nordoberpfalz hob heraus, dass Gewerbe und Industrie auf Lösungsangebote warten würden.
Über den Weg in die regionale Wasserstoffwirtschaft referierte Maximilian Schinhammer vom Institut für Energietechnik. Er skizzierte, dass bis 2045 für Mobilität 2500 Tonnen und für die Industrie 8000 Tonnen Wasserstoffbedarf in der Region prognostiziert werden. Probleme waren für Schinhammer die Wirtschaftlichkeit mit hohen Kosten, die bis jetzt komplexe Förderlandschaft, der schleppende Ausbau erneuerbarer Energien und auch der Fachkräftemangel.
Dr. Katharina Großmann vom Unternehmen Ferngas Service aus Thüringen stellte fest, dass sich Deutschland nicht selbst mit Wasserstoff versorgen könne und bis zu 80 Prozent importieren müsse. Darum sei es gut, dass Wasserstoff speicherbar sei. Christoph Niedermeier von Bayernwerk-Netz informierte, dass der Versorger bis jetzt schon ein wasserstofffähiges Rohrnetz von 6300 Kilometern habe, hauptsächlich dank des Gasnetzes. Es gehe darum, Netzkopplungspunkte zu nutzen, um Wasserstoff in die Region zu bringen.
Von den Zuhörern kamen viele Fragen. Ein Vertreter der Stadtwerke sah es als schwierig an, das Weidener Gasnetz für Haushaltskunden fit zu machen. Ein Teilnehmer sprach die Sicherheit der Rohre an, die für Wasserstoff anderen Anforderungen unterliegen würden wie für Gas. Ein weiterer Teilnehmer fragte nach dem Preis, da angeblich bei Wasserstoff die dreifache Menge wie bei Gas benötigt werde. "Sind wir da bei vier Euro oder sechs Euro das Kilo?" Darauf konnten die Experten jedoch keine Antwort geben. "Die Wirtschaftlichkeit in den regionalen Systemen wird auch eine der zentralen Fragen sein", stellte Rösch dazu fest.
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