Oft dauert die baufachliche Prüfung der Wirtschaftlichkeit eines Vorhabens mehrere Monate. Doch Regensburg hat sich damit richtig beeilt. So fand Landrat Andreas Meier am Donnerstagmorgen ein Schreiben vor, das einem Päckchen mit goldener Schleife gleichkommt.
Es bedeutet, dass der Landkreis sich ernsthaft damit beschäftigen kann, auf dem derzeitigen Kugelstoßplatz des Gymnasiums eine nagelneue Dreifachturnhalle zu errichten und die alte abzureißen.
Wegen dieser Option hat der Bau- und Vergabeausschuss des Kreistags Anfang Oktober die Regierung um Prüfung gebeten. Hintergrund waren Berechnungen von Kreisbaumeister Werner Kraus. Der hatte vor dem Hintergrund steigender Baukosten für eine Sanierung, die auf 8,3 Millionen Euro geschätzt wird, nochmal den Stift gezückt. Das Ergebnis: Ein Neubau ohne Abbruch der bestehenden Halle käme auf rund 9,7 Millionen Euro und wäre damit nur 14 Prozent teurer als eine Sanierung - vorbehaltlich der Förderung.
Ein zusätzlicher Vorteil: Schul- und Vereinssport könnten während der Bauphase in der alten Halle uneingeschränkt weiterlaufen. Es wären also keine Auslagerungen, Container oder ähnliches nötig.
Das freut auch Landrat Meier: "Wenn wir den Schülern, Lehrern und Vereinen mit diesem Neubau weitere Jahre Provisorium und Baustelle ersparen können, dann ist das ein Stück weit Entschädigung für die bisherigen Unannehmlichkeiten auf der Baustelle und eine Belohnung für das Verständnis und die Geduld", spielt er auf die laufende Sanierung des Haupthauses des Gymnasiums an. "Wir werden jetzt umgehend die noch nötige schulaufsichtliche Genehmigung bei der Regierung beantragen und die Planungen für einen Neubau zügig vorantreiben."
Bis zum Spatenstich kann es aber noch ein Weilchen dauern. In der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses im Oktober hatte es geheißen, dass ein Neubau wegen der Vorbereitungen wohl erst 2021 in Angriff genommen werden könnte. Ob sich durch das schnelle positive Signal der Regierung daran etwas ändert, ist offen. Wenn neu gebaut würde könnte der Kreis die alte Halle für geschätzt 700 000 Euro abreißen. Dort könnten zusätzliche Parkplätze entstehen.
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