"Vielseitigkeit ist das, was Spaß macht". So lautete die Devise Zettlers. Seine künstlerischen Gene wurden ihm von seiner Mutter in die Wiege gelegt, sagte er einmal. Sie war eine begabte Malerin. So war es nicht verwunderlich, dass er bereits als Schüler erste künstlerische Kritzeleien in sein Lateinbuch malte und anschließend seine Erfüllung als Grafiker und Designer fand. Der Neustädter stellte seine Kreativität namhaften Firmen zur Verfügung.
Zettler starb am 20. März 2016 im Alter von 73 Jahren. Bis kurz vor seinem Tod profitierten die Weidener Fachoberschüler von seinem Wissen und Können in ihrer fachpraktischen Ausbildung. Die Lehrtätigkeit an der FOS war eine seiner Leidenschaften.
Reicher Fundus
Zettlers kreatives Schaffen beschränkte sich nicht nur auf seine Arbeit für die Porzellan- und Glasindustrie sowie das Design von Haustüren. Der Entwurf des Logos für die Hilfsaktion "Lichtblicke" der Oberpfalz-Medien, die Wandverkleidung der U-Bahn-Station Lorenzkirche in Nürnberg, die Gläserserie bei Gralglas und F. X. Nachtmann, Porzellangeschirr und Vasen von Schönwald und Goebel, große Deckenleuchter im Rathaussaal und der Faschingsorden: Zettler hinterließ in vielen Gegenständen und an vielen Orten - nicht nur in der Kreisstadt - seine künstlerischen Spuren.
Bei der Organisation der Jubiläumsausstellung "Neustädter Maler" im vergangenen Jahr, bei der auch Werke Zettlers ausgestellt waren, stieß Ernst Umann, der Vorsitzende des Oberpfalzvereins Neustadt, im Haus des Künstlers auf den überaus reichen Fundus des Designers. "Mir kam sofort der Gedanke, dass ein Querschnitt davon zu einer Ausstellung gebracht werden muss." Zettlers Ehefrau Ursula freut sich, dass das Wirken ihres verstorbenen Ehemanns nicht vergessen ist und durch die Werkschau bei den Neustädtern in Erinnerung gebracht wird.
Vernissage am 29. März
Momentan ist sie damit beschäftigt, einen repräsentativen Querschnitt des künstlerischen Schaffens ihres Mannes für die Schau zusammenzustellen. So werden unter anderem seine "Rondo"-Gläser und Gral-Glas-Exponate zu sehen sein. In Fotografien wurden seine Entwürfe für Aluminium-Haustüren, die Arbeiten am Entwurf des Emblems für den jordanischen König Hussein, das in der Metropole Amman zu sehen ist, festgehalten. Ausgestellt werden Glas- und Porzellanvasen, Goebel-Kannen, Gläserserien und seine Abschlussarbeit an der Staatlichen Fachschule für Produktdesign in Selb. Weiter wird ein Teil seiner Grafiken, Bilder und Skulpturen gezeigt.
Die Werkschau wird am Freitag, 29. März, um 19 Uhr mit einer Vernissage im Foyer des Rathauses eröffnet. In seiner Laudatio würdigt Hermann Wild das Leben und künstlerische Schaffen Zettlers. Die Ausstellung kann bis 26. April zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.
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