Neustadt an der Waldnaab
23.09.2019 - 12:37 Uhr

Zahlreiche Neuaufnahmen in Amberg bei der IG Metall

Die Zahlen der Geschäftsstelle Amberg der IG Metall weisen deutlich nach oben. Der knapp 16.000 Mitglieder zählende Verband ist einer der größten in der Region. Zur Delegiertenversammlung wurden 91 Neuaufnahmen mitgebracht.

Horst Ott. Bild: Wolfgang Steinbacher
Horst Ott.

Die Zahlen der Geschäftsstelle Amberg der IG Metall weisen deutlich nach oben. Der knapp 16 000 Mitglieder zählende Verband ist einer der größten in der Region. Zur Delegiertenversammlung wurden 91 Neuaufnahmen mitgebracht.

Für den Ersten Bevollmächtigten Horst Ott ist die Zahl der Neuaufnahmen ein klares Zeichen dafür, dass die Gewerkschaft keineswegs unattraktiv sei für junge Menschen, ganz im Gegenteil. Bestätigt sieht Ott sich in dem Ergebnis des Jugendwerbemonats, in welchem laut Fachsekretär Matthias Scherr in vielen Betrieben hundert Prozent der Auszubildenden zur IG Metall gegangen seien. Analog zur Mitgliederentwicklung sei die Finanzlage der Geschäftsstelle, die zuständig ist für die nördliche Oberpfalz, stabil, sagt Ott vor 54 von 86 gewählten Delegierten, die ihrerseits Geschäftsführung und Ortsvorstand einstimmig entlasten.

Ott erinnert in seinem Geschäftsbericht an die #FairWandel-Demo im Juni in Berlin, an der sich viele Mitglieder aus dem Geschäftsstellenbezirk beteiligt hätten. Er sagt: "Da ist uns was Riesiges gelungen." Die Transformation der Arbeitswelt und der Wirtschaft werde auch das große Thema des einwöchigen Gewerkschaftstages im Oktober in Nürnberg sein, zu dem die Geschäftsstelle Amberg drei Delegierte schickt.

"Die Arbeitswelt wird sich ändern", sagt Ott, Arbeitsplätze würden wegfallen, neue hinzukommen. Das sei kein Grund zur Panik. Ebensowenig die aktuell "durchwachsene" Wirtschaftslage. Im Geschäftsstellenbezirk hätten bereits verschiedene Firmen Auftragseinbrüche, andere gar nicht. "Die Inlandsnachfrage trägt aktuell den Markt", sagt Ott.

"Kein Krisenszenario"

Man sei "noch nicht" in der Situation, über Massenentlassungen sprechen zu müssen. Gleichwohl gebe es bereits hie und da Entlassungen, während gleichzeitig Facharbeiter gesucht würden. Der Bedarf sei da, aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen "geben´s grad nicht her". Ott sagt, er könne die Situation im Moment nicht letztgültig bewerten: "Es trübt sich ein, aber Panikleuchten gehen nicht hoch." Es handle sich noch nicht um ein Krisenszenario. Daher sei jetzt ein guter Zeitpunkt, Kollegen weiterzubilden.

Klimaschutz schafft Arbeit

Mit Blick auf die Klimadebatte verwahrt Ott sich dagegen, "dass man uns ausspielt gegen das Thema Umweltschutz". Denn: "Wir können nur arbeiten in einer sauberen Umwelt." Gleichzeitig funktioniere Umweltschutz nur, wenn die Menschen Arbeit hätten. Umweltschutz schaffe Arbeitsplätze, zerstöre sie nicht. "Wer anderes sagt, spielt mit der Existenz aller Menschen." Und vor allem versuche er, zu spalten. Daher begrüße die IG Metall auch ausdrücklich das Engagement der jungen Menschen, die in den Fridays-for-Future-Demos auf die Straße gehen. So weit lägen die Positionen zwischen den Klimawandel-Demonstranten und der IG nicht auseinander.

 
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