"Warum nicht?" heißt das neue Programm, mit dem sich der Kabarettist Michael ("Micha") Herold im Treffpunkt Sonnenblume in Neusteinreuth vorstellte. Weil es die Generalprobe für weitere Aufführungen war, verlangte er von den Besuchern keinen Eintritt.
"In 30 Jahren Ehe habe ich manches erlebt", gestand er schmunzelnd, als er die Unterschiede zwischen Mann und Frau und die Eigenarten beider Geschlechter zu erklären versuchte. Für die Männer ist es oft schwer, die Frauen zu verstehen. Die meisten Frauen haben Angst vor Spinnen. Vor sonst nichts. "Wenn dann eine Spinne im Haus auftaucht, dann brauchen uns die Frauen dringend. Da werden wir Männer zu Helden."
"Warum wollen Frauen immer die größten Autos fahren?", fragte er sich. In so einem SUV fühlten sie sich sicherer, gab er auch gleich die Antwort. Sie glaubten, mit so einem Gefährt könne ihnen nichts passieren. Damit hätten sie auch eine Überlegenheit gegenüber ihren sonst dominanten Männern.
Nach der Pause, in der Herolds Frau Susanne die Gäste mit Speisen und Getränken versorgte, lud der "Micha" zu einer Reise in die Zukunft ein. Dabei philosophierte er über den Sinn des Lebens mit all seinen schönen und weniger schönen Seiten. Ein Thema war die Legalisierung von Hanf. "Was wäre, wenn auf dem Oktoberfest Hanf statt Bier ausgegeben würde?", sinnierte er. Wo sonst das große Bierfass stehe, stünde eine große Hanfpflanze. Beim Anzapfen hieße es nicht mehr "O zapft is!", sondern "O zupft is!" Außerdem gäbe es kein so großes Gedränge auf den Toiletten.
Seinen Zuhörern gefiel es, dass er frank und frei von der Leber weg redete. Immer wieder spendeten sie ihm spontan Beifall. Auf den hatte der Erzieher beim ambulanten Familiendienst im Michaeliswerk in Grafenwöhr lange warten müssen. Schon vor der Corona-Pandemie war der Kemnather als Kabarettist vor Publikum aufgetreten.
Die jahrelange Zwangspause habe ihn als Künstler in eine tiefe Krise gestürzt. Zwei bereits geplante Auftritte in München wurden abgesagt, berichtete der Vater einer Tochter und eines Sohnes sowie eines Pflegekindes gegenüber Oberpfalz-Medien. "Fast wäre ich depressiv geworden", erzählt er. Nur sehr langsam sei er wieder in die Gänge gekommen. Herold, dessen Talent die Kabarettisten Walter Zauner und Angelika Baier bei einem Kabarett-Workshop in München entdeckt haben, schrieb ein neues Programm und will jetzt wieder durchstarten. Die nächsten Auftritte "Beim Schinner" in Kemnath und auf der Kulmterasse in Neustadt am Kulm sind bereits geplant.
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