Niedermurach
05.07.2019 - 15:01 Uhr

Erinnerungen an Alois Gillitzer

Es wäre wohl ein Fest geworden, das er mit seiner großen Familie und Freunden draußen vor dem Haus unter dem Walnussbaum gefeiert hätte. Mit der ihm eigenen Gastfreundlichkeit und guten Gesprächen. Das Schicksal hat es anders gewollt.

Der langjährige Kreisvolksmusikpfleger Alois Gillitzer hätte am 7. Juli seinen 75. Geburtstag feiern können. Archivbild: Houschka
Der langjährige Kreisvolksmusikpfleger Alois Gillitzer hätte am 7. Juli seinen 75. Geburtstag feiern können.

Am 17. Februar dieses Jahres ist der langjährige Schwandorfer Volksmusikpfleger, Buchautor und Metzgermeister Alois Gillitzer aus Niedermurach gestorben. Am 7. Juli hätte er 75. Geburtstag feiern können. Ein Grund für viele Oberpfälzer, sich seiner zu erinnern. Denn was Gillitzer zurück ließ, ist ein stattliches Lebenswerk. Es gab eine Zeit, da war Alois Gillitzer regelmäßig in Volksmusiksendungen des Bayerischen Rundfunks als Moderator zu hören. Ein Botschafter des Traditionellen. Einer, der sich seine Musikanten sorgsam heraussuchte und mit seiner sonoren Stimme eine treue Zuhörerschaft vor den Radiogeräten vereinte. Anekdoten, Begebenheiten, Zustandsbeschreibungen - niemand konnte das so wie er.

Der Metzgermeister vermochte noch viel mehr. Er schrieb Geschichten und Verse, las zur Weihnachtszeit in Kirchen, tat Gutes in etlichen Ehrenämtern für sein "kloins Dörfl", wie er Niedermurach nannte. Daran hing sein Herz. Am Geldbeutel war das nie orientiert. Runde Geburtstage hat Gillitzer stets gefeiert. Und immer kamen dazu Leute wie der damalige Landrat Hans Schuierer und der Staatssekretär Otto Zeitler. Einmal, es ist 25 Jahre her, hat ihm Ministerpräsident Edmund Stoiber gratuliert. Das hat ihn zwar gefreut, doch Gillitzer verband diese Glückwünsche mit der erstaunten Frage: "Warum ich?" Das konnte als Ausdruck seiner Bescheidenheit gelten.

Der 7. Juli 2019 war als Fest ins Auge gefasst. Nun ist seit Monaten die Vorfreude darauf einem tiefen Bedauern darüber gewichen, dass es ihn nicht mehr gibt. An seinem Grab hat ein Unbekannter die schriftlich fixierte Frage "Warum Du?" niedergelegt. An diesem 75. Geburtstag werden das viele lesen, die ihn mochten - und keine Antwort darauf haben.

 
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