Wie kann man sich für Einsätze bei Wald- und Feldbränden wappnen? Von wo aus können problemlos große Mengen Wasser zur Brandbekämpfung herbeigeschafft werden? Diese Fragen beschäftigten die Aktiven der Feuerwehr Niedermurach schon seit längerer Zeit. Dass man mit der durch das Dorf fließenden Murach eine schier unerschöpfliche Löschwasserquelle vor Ort hat, weiß man natürlich zu schätzen. Doch als problematisch stellte sich immer wieder die Wasserentnahme mit Vakuumgüllefässern heraus. An beliebiger Stelle Wasser zu entnehmen würde bedeuten, dass vor allem bei niedrigem Wasserstand Steine und Sand unkontrolliert aus dem Bachbett mit angesaugt werden.
Thomas Pirzer, seines Zeichens aktiver Feuerwehrmann, Landwirt und Metzgermeister, erkundete schließlich die Vor- und Nachteile der verschiedenen Entnahmemöglichkeiten aus dem Bach. Als bestens geeignete Stelle ermittelte er den Auslauf der Werkbachbrücke in der Teunzer Straße. Diese Brücke ist aus gewellten Stahlteilen gebaut, ebenso der verlängerte Auslauf, auf dem sich weder Sand noch Steine befinden und wo stets genügend Wasser fließt. "Dies ist die optimalste Stelle für die Wasserentnahme", bekräftigte Thomas Pirzer.
Seine Idee, hier eine feste Ansaugstelle zu installieren, setzte er alsbald in die Praxis um. Unter Mithilfe von Leonhard Stepper, ebenfalls aktiver Feuerwehrmann, Turbinenbetreiber und fundierter Kenner seines Werkbaches, entstand die gleichermaßen einfache wie geniale Lösung für eine dauerhafte Löschwasser-Entnahmestelle. "Der Platz ist einfach ideal", betonte Pirzer, "die gut ausgebaute Teunzer Straße und Wendemöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gewährleisten eine zügige An- und Abfahrt mit schweren Fahrzeugen." Ihre Vorzüge hat die Ansaugstelle bereits im vergangenen Jahr bei einem Getreidefeldbrand in der Nähe des Sportplatzes bestens unter Beweis gestellt.
Äußerst kostengünstig konnte diese solide Ansaugkonstruktion erstellt werden: Das ortsansässige Bauunternehmen Josef Bauer stellte die KG-Rohre kostenlos zur Verfügung, die Gemeinde finanzierte den flexiblen Ansaugschlauch und die Feuerwehrkameraden Thomas Pirzer und Leonhard Stepper erledigten unentgeltlich den Einbau. Bürgermeister Martin Prey lobte bei der Feuerwehrversammlung die von Thomas Pirzer angestoßene Maßnahme und brachte seine Wertschätzung zum Ausdruck: "Es freut mich sehr, zu sehen, wie lösungsorientierte Praktiker ihre Ideen auch gleich in die Tat umsetzen."
Mit der neuen Ansaugstelle gehen mehrere Vorteile einher. So steht Löschwasser in ausreichendem Maß unbegrenzt zur Verfügung, Vakuumgüllefässer müssen nicht als Vorsichtsmaßnahme den Sommer über in Bereitschaft stehen und wertvolles Trinkwasser braucht nicht in großen Mengen aus dem Netz entnommen werden. Wie die Vergangenheit zeigt, nehmen Wald- und Flächenbrände zu. Die fest installierte Löschwasser-Entnahmestelle macht zum einen die Feuerwehr noch effektiver bei solchen Brandeinsätzen und zum anderen zeigt diese Aktion ein beispielhaftes und hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein der Beteiligten für das Gemeinwohl des Dorfes und seiner Bewohner.
Ansaugstelle für Löschwasser
- Ansaugstelle nur für Vakuumgüllefässer geeignet; Ansaughöhe circa drei Meter; Ansaugrohrdurchmesser 150 Millimeter
- Bei einem Einsatz: Mindestens ein Feuerwehrmann als Einweiser an der Ansaugstelle, Adapterstücke für verschiedene Kupplungssysteme vor Ort, flexibler Ansaugschlauch vor Ort
- Test: Vakuumgüllefass mit 6000 Liter war nach drei Minuten Ansaugzeit gefüllt
- Wasser aus Vakuumgüllefass kann auch in die Feuerwehrpumpe eingespeist werden, Adapter-Entnahmestücke im Löschfahrzeug
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