(boj) "Wir wollen vor allem die Mutter unseres Herrn ehren und ihren Beistand vor ihrem Sohn Jesus Christus erbitten." Mit diesen Eingangsworten rückte Pfarrer Herbert Rösl die Gottesmutter in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen beim Bruderschaftsfest und ermunterte die Anwesenden, "besonders auf die Fürsprache Mariens zu bauen, damit Menschen zur Umkehr finden, weil sich vieles in eine falsche Richtung entwickelt". Der Hauptzweck der Herz-Marien-Bruderschaft zielt genau in diese Richtung, nämlich die besondere Verehrung des unbefleckten Herzens Mariens und das inständige Gebet um die Bekehrung Irrender und Sünder.
Kirchenfenster gestiftet
In früheren Jahrzehnten zählte das Bruderschaftsfest zu den wichtigsten Festen im Jahreskreis und wurde mindestens so prunkvoll gefeiert wie das Fronleichnamsfest. Die Gebetsgemeinschaft war schon bald nach der Gründung mit weit über 600 Mitgliedern auch finanziell gut aufgestellt und stiftete 1890 das farbenprächtige Kirchenfenster mit der Gottesmutter Maria. Ein Vermächtnis von bleibender Schönheit für die Pfarrkirche. Heute hat die Gebetsgemeinschaft immerhin noch 244 Mitglieder. Angesichts der seit längerem zu beobachtenden moralischen und religiösen Schieflage im Lande haben die Aufgaben der Bruderschaftsmitglieder, ein christliches Leben zu führen und täglich ein "Ave Maria" zu Ehren Mariens und für die Bekehrung der Sünder zu beten, ein besonderes Gewicht. Vielen Menschen ist das feine Gespür für das tiefgründige Empfinden eines Gebetes abhandengekommen.
Die Folgen sind sichtbar und Pfarrer Herbert Rösl nannte sie in seiner Predigt: "Viele Seelen und Herzen sind leer, die Praxen mit psychisch Kranken zunehmend voller. Die Optimierung der Arbeitswelt und die Terminierung selbst der Freizeit lassen kaum noch Raum für Ruhe." Vor diesem Hintergrund ist das tägliche "Ave Maria" der Gebetsgemeinschaft natürlich eine gute Gelegenheit, zumindest ansatzweise zur Ruhe zu kommen und in der Alltagshektik inne zu halten. Im Übrigen gelten Bitten als Anstoß zu lebendiger Glaubenserfahrung, wenn diese von vielen Menschen auf ein gemeinsames Ziel gerichtet sind. Pater Petrus Pavlicek formulierte es einmal so: "Geeintes Gebet ist eine Macht, die Gottes Barmherzigkeit auf diese Welt herabzieht". Eine solche Macht hätte auch die Gebetsgemeinschaft der Herz-Mariä-Bruderschaft, so sie genutzt wird.
Urkunde und Rose
Nach dem Gottesdienst und der Prozession zu Ehren der Mutter Gottes erfolgte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Pfarrer Herbert Rösl dankte für die Treue zur Bruderschaft, wünschte den Segen Mariens und überreichte zur Erinnerung eine Jubiläumsurkunde und Kirchenpfleger Jakob Kiener übergab eine Rose.
50 Jahre:Barbara Götz, Albert Kiener, Christa Köppl, Anna Schönberger, Irmgard Stangl, Veronika Thirsch. 60 Jahre:Rosa Bauer, Katharina Bösl, Maria Elsner, Robert Gleißner, Michael Meier, Karolina Prey, Alois Schneeberger, Georg Süß. 65 Jahre: Maria Becher-Köppl, Anna Luise Bittner, Alois Gillitzer, Maria Preiß, Maria Schwandtner, Martin Süß. 70 Jahre: Margareta Albang, Vinzenz Bauer, Franziska Beer, Maria Freygang, Hildegard Maria Fromm, Maria Österle, Michael Roßmann, Anna Schwendner. 75 Jahre:Barbara Schneeberger, Joseph Gillitzer. (boj)
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