Niedermurach
17.06.2024 - 15:55 Uhr

Grundschule Niedermurach feiert sich und ihren Förderverein

Mit vorausschauenden Entscheidungen schafft es Niedermurach, die Grundschule zu sichern. 65 Jahre besteht sie und hat beständige Fürsprecher.

„Auch der Himmel schien dem neuen Schulhaus in Niedermurach wohlgesinnt, denn er strahlte nicht nur im eigenen Glanze, sondern auch im schönsten Wintersonnenschein.“ So stand es am 11. Dezember 1958 nach der feierlichen Schulhauseinweihung in der „Grenz-Warte“. Nicht anders bei der Jubiläumsfeier „65 Jahre Schulhaus und 20+3 Jahre Förderverein der Grundschule Niedermurach“ am Samstagnachmittag, als die Sonne die Wolken durchbrach und den Gästen bestes Festwetter bescherte.

Sichtlich erfreut über den ausgezeichneten Besuch begrüßte Rektorin Ortrud Sperl die Gäste, unter ihnen Pfarrer Herbert Rösl, Ruhestandspfarrer Max Stigler, Bürgermeister Martin Prey und seine Stellvertreterin Rita Salomon, Schulamtsdirektor Hans Hilburger, Fördervereinsvorsitzender Joseph Salomon, die Delegationen der tschechischen Partnerschule aus Chodov und der Partnergemeinde Postrekov sowie die ehemaligen Schulleiter und Lehrkräfte.

"Man fühlt sich hier wohl"

Den Festakt eröffnete ein Wortgottesdienst. Pfarrer Herbert Rösl betonte in seiner Ansprache, „dass es an der Schule angenehm ist zu unterrichten, denn man fühlt sich hier mit den Kindern wohl“. In den von den Kindern vorgetragenen Fürbitten kam der Dank an Gott für alle Beteiligten in der Schulfamilie und das Gedenken für die ehemaligen Lehrer und Mitschüler sowie des am Vortag verstorbenen ehemaligen Mitschülers Ferdinand Bauer zum Tragen.

In ihrem Festvortrag unternahm Rektorin Ortrud Sperl eine Zeitreise durch die letzten 65 Jahre Niedermuracher Schulgeschichte. Mit der Grundsteinlegung am 1. August 1957, dem Richtfest am 3. Oktober 1957 und der Einweihung am 7. Dezember 1958 warf sie einen Blick auf die Entstehung des neuen Schulgebäudes. Es war die erste neuzeitliche Schule im ehemaligen Landkreis Oberviechtach. Sie informierte über die Aufteilung aller Räumlichkeiten im Gebäude und wie diese in den vergangenen Jahrzehnten den Anforderungen und Notwendigkeiten angepasst, umgebaut und ausgestattet wurden.

Die Zeit der Schulreformen

Ende der 1960er Jahre begann die große Zeit der Schulreformen nach innen und außen. Der Schulverband Niedermurach-Pertolzhofen wurde gegründet, der Schulbus eingeführt, Klassen kombiniert und wieder getrennt, die 9. Volksschulklasse und die Fünf-Tage-Unterrichtswoche eingeführt, die Volksschule in Grund- und Hauptschule umbenannt. Im Schuljahr 1991/92 erfolgte die Auflösung der Schule Pertolzhofen, die Schule Niedermurach wurde zur Grundschule umorganisiert und die 5. und 6. Klasse der bisherigen Teilhauptschule 1 nach Oberviechtach ausgegliedert.

Eine enorme Aufwertung erfuhr die Volksschule mit der Errichtung der Mehrzweckhalle unter Bürgermeister Konrad Zeitler. Sie ermöglichte ab dem Schuljahr 1983/84 einen anspruchsvollen Sportunterricht. Die laufenden Veränderungen in der Personalstruktur der Lehrerschaft beleuchtete die Schulleiterin ebenso wie die Entwicklung der Schülerzahlen. So hatte der Schulverband Niedermurach-Pertolzhofen, entspricht dem heutigen Gemeindebereich, 1973 noch 180 Schüler, so reduzierte sich die Zahl durch Ausgliederungen und Geburtenrückgänge auf derzeit 48 Kinder.

Die Neugestaltung des Pausenhofs, geplant und federführend mit ausgeführt von Reinhold Malzer sowie die Anschaffung neuer Spielgeräte eröffnete den Kindern optimale Bewegungsmöglichkeiten in den Pausen. Heute gehören, neben vielen anderen bereichernden Einrichtungen der regelmäßige Schwimmunterricht, Lehrerbücherei, Klassenbücherei und zuletzt die Ausstattung mit vier Tablet-Koffern zum Standard der Grundschule.

Förderverein unterstützt Anschaffungen

„Eine Wohltat für die Schule ist unser Förderverein“, begeisterte sich Rektorin Ortrud Sperl und berichtete, auf welch vielfache Art der Verein die schulischen Aufgaben unterstützte. „Viele Wünsche für Anschaffungen in und um das Schulhaus konnten realisiert werden, für die sonst kein Geld dagewesen wäre.“ 2001 als „Förderverein der Grundschule Niedermurach“ gegründet, profitieren seitdem Schulkinder, Eltern, Lehrerschaft und Gemeinde gleichermaßen. Die+3 Jahre sind der Jubiläumsverschiebung durch Corona geschuldet. Seit der Gründung führt Joseph Salomon als Vorsitzender den Förderverein.

„Ich bin hier sehr gerne Schulleiterin“, betonte Rektorin Ortrud Sperl und fasste ihre Sympathie für die Grundschule dahingehend zusammen, „dass man mit dem engagierten Lehrerkollegium, motivierten Elternbeirat, hilfsbereiten Eltern, tatkräftigem Förderverein und beste Unterstützung durch die Gemeinde beruhigt in die Zukunft blicken kann“.

Wegweisende Entscheidung

In seinem Grußwort blickte Bürgermeister Martin Prey auf die nicht einfache Entscheidung der damaligen Gemeinderäte zurück, gegen die landläufig herrschende Meinung, „Kirche und Schule gehören ins Dorf“, das neue Schulgebäude auf der grünen Wiese am Ortsrand zu errichten. Eine Entscheidung, die jedoch wegweisend gewesen sei. Er wies darauf hin, dass es noch zwei Jubiläen zu nennen gebe. Vor 40 Jahren erhielt die Mehrzweckhalle den kirchlichen Segen, ein Bauwerk, das wesentlich zur Sicherung des Schulstandortes Niedermurach beitrug. Rektorin Ortrud Sperl unterrichtet seit 25 Jahren als Klassenleiterin an der Grundschule und seit fast 20 Jahren ist sie auch Schulleiterin. Den Förderverein nannte Martin Prey „einen Glücksfall für die Schule, ohne den es manche Errungenschaft nicht geben würde“ und brachte seinen Dank auch mit einem Schuss berechtigtem Stolz zum Ausdruck: „Das vorbildliche Zusammenwirken von Gemeinde, Lehrerschaft, Förderverein und Elternbeirat tragen maßgeblich zum viel beachteten Erscheinungsbild unserer Schule bei.“

Schulamtsdirektor Hans Hilburger wusste natürlich um die Bestrebungen von Lehrkräften, Gemeinde und Förderverein für eine gute Schule: „Es ist unübersehbar, dass hier viel pädagogisches Herzblut in das pädagogische Kleinod ,Grundschule Niedermurach‘ eingebracht wird.“ „Durch das harmonische Zusammenspiel von Pädagogik und Aufwandsträger sind die Kinder von allen Seiten bestens umsorgt“, so die Überzeugung des Schulamtsdirektors.

Eine Vorreiterrolle

Fördervereinsvorsitzender Joseph Salomon erinnerte an die Gründung am 11. Dezember 2001 als einen der ersten Fördervereine an Grundschulen. Den Anstoß dazu gab die damalige Schulleiterin Marianne Malzer. Joseph Salomon freute sich, dass viele Gründungsmitglieder der Einladung gefolgt waren und dankte allen, die dem Förderverein Spenden zukommen ließen, welche ausschließlich den Kindern der Grundschule zugute kamen.

Die Elternbeiratsvorsitzende Maria Salomon präsentierte den Kindern die aktuellste Spende, einen transportablen Basketballkorb für draußen und lud die Gäste zu ein paar fröhlichen Stunden auf den Pausenhof und zur Besichtigung der Unterrichtsräume ein. Mit Gesangs-, Tanz-, Akrobatik- und Trommeleinlagen zwischen den Ansprachen bereicherten die Kinder den Festakt.

Hintergrund:

Grundschule Niedermurach

  • Die Schulleiter: Max Mosandl (bis 1966), Michael Reitinger (1967 bis 1984), Leo Ritzinger ( 1984 bis 1991), Johann Strasser (1991 bis 1996), Marianne Malzer (1996 bis 2005), Ortrud Sperl (seit 2005)
  • Gründungsmitglieder des Fördervereins: Luise Bierler, Claudia Böhm, Gerald Bosiok, Gabriele Ebnet, Rainer Eiser, Andrea Gillitzer, Christa Gresser, Josef Gresser, Marianne Malzer, Reinhold Malzer, Lisa Praß, Joseph Salomon, Werner Schuler, Ortrud Sperl, Siegmund Süß
 
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