Mit "Mut machenden Liedern" gab Oliver Fietz zum Jahresausklang christliche Impulse für 2019. Der Vorsitzende der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), Alfons Wittmann, hatte den Liedermacher aus dem hessischen Bistum Limburg bewusst für die "stade Zeit zwischen den Jahren" in die Niedermuracher St.Martins-Kirche geladen, wo bereits der Vater des Sängers vor 15 Jahren einen Auftritt hatte. Daran erinnerte Oliver Fietz, der in seinen Zwischentexten auch deutlich machte, wie er als Liedermacher allmählich in die Fußstapfen seines heute 82-jährigen Vaters Siegfried Fietz hineinwuchs.
"Mit Musik Gott einladen und den Himmel öffnen" lautete die Botschaft von Oliver Fietz, der nach der Absolvierung zahlreicher Konzerte im Dezember auf seine aktuelle familiäre Situation der besinnlichen Weihnachtszeit zurückblendete, als er mit seinen beiden fünf- und neunjährigen Kindern unterm Christbaum Lego-Häuser baute. Mit seinem ruhigen Erzählstil wirkte er fast meditativ auf sein Publikum in der nahezu voll besetzten Niedermuracher Pfarrkirche ein. Musikalisch reichte der Bogen von dynamischen Popballaden bis zu getragenen Anbetungsliedern.
Vielfach wurde die Zuhörerschaft zum Mitsingen eingeladen. "Herr, du bist bei mir!", lautete der Refrain des ersten Songs. Dieser war ein Mutmacher, während beim zweiten die Dankbarkeit in den Mittelpunkt gestellt wurde und schließlich "Schalom" als Friedensgedanke weitergegeben wurde. Applaus hatte es bis zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben, vielleicht weil die Zuhörerschaft die meditative Stimmung in der weihnachtlich geschmückten Pfarrkirche nicht stören wollte. Als aber der Sänger selbst zum Klatschen ermutigte, gab das Publikum seine anfängliche Zurückhaltung auf.
"Ich höre dich, ich atme dich, ich erfahre dich!", lautete ein Loblied auf den Schöpfer, das eine befreiende Wirkung hatte wie viele weitere Kompositionen, die oftmals auf wuchtige Art mit dem Bild von einem gnädigen oder liebenden Gott beeindruckten. Aber auch politische und moralische Themen wurden angeschnitten. Zur Halbzeit gab es eine Pause, in der die KLB vor der Kirche Punsch und Flammkuchen anbot, was von den Gästen gerne angenommen wurde. Im zweiten Teil des Konzertabends stand ein weihnachtliches Programm im Vordergrund. Das Weihnachtsmusical war von Reggae-Klängen durchsetzt und es war auch "Fetziges für Kinder" zu hören. "Tanzen, Singen, Jubeln, Stampfen" hieß es in einem Song, der in der Kirche freilich nicht authentisch umgesetzt werden konnte.
Viele Lieder sind von Oliver Fietz selbst komponiert und getextet, wobei seine Frau Irene oftmals ein besonderes Händchen hat, seine Textfragmente in eine gefällige singbare Form zu gießen, wie er verriet. Das heimische Tonstudio ist die Grundlage für ein erfolgreiches Wirken als Liedermacher, der aber auch ein Familienmensch ist. So macht es ihm auch nichts aus, vier Stunden nach Niedermurach anzureisen und am selben Tag nachts wieder vier Stunden in seine hessische Heimat bei Frankfurt zurückzufahren.
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