Nittenau
21.04.2024 - 12:23 Uhr

Volles Kino bei der Premiere des blutigen Dramas „Hundswut“ in Nittenau

Beim Film „Hundswut“ tauchen die Kinobesucher ein ins tiefste Mittelalter, als die Kirche zur Folterung verdächtiger Personen den „Hexenhammer“ auspackte. In Nittenau war nun Premiere.

Gastgeberin Christine Mauerer (Zweite von rechts) freute sich über den Besuch der Schauspielerin Christine Neubauer, des Regisseurs Daniel Alvarenga und des Schauspielers Christian Swoboda (von links) im Kino-Center Nittenau. Bild: Hirsch
Gastgeberin Christine Mauerer (Zweite von rechts) freute sich über den Besuch der Schauspielerin Christine Neubauer, des Regisseurs Daniel Alvarenga und des Schauspielers Christian Swoboda (von links) im Kino-Center Nittenau.

Zur Premierenaufführung des neuen Spielfilms "Hundswut" im vollbesetzten Kino-Center in Nittenau kamen am Samstag Regisseur und Schauspieler nach Nittenau und stellten im Gespräch mit dem Publikum erstaunliche Parallelen zur heutigen Zeit fest.

In einem bayerischen Dorf geschehen in der 1930er Jahren sieben Morde. Der Gemeinderat, angeführt von Bürgermeister Bernhard "Hartl" Aichinger (Christian Swoboda) und Großbauer Georg Steiner (Sepp Schauer), schreiben die Taten einem tollwütigen Wolf zu.

Doch die Gerüchte verdichten sich, es könnte auch ein Werwolf sein. Der Verdacht fällt auf den Einsiedler Josef Köhler (Markus Brandl). Dorfpfarrer Hias Lechner (Max Schmidt) kommt auf die rettende Idee: Nach Anleitung des "Hexenhammers" wird Joseph Köhler nach Kirchenrecht als Werwolf angeklagt.

Frauen als "Stimmen der Vernunft"

Die Frau von Wirt Ludwig Kramer (Christian Tramitz), Mini (Christine Neubauer), will zusammen mit den anderen Frauen des Dorfes als Stimme der Vernunft agieren und versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Der Dorflehrer (Heio von Stetten) will die Obrigkeit einschalten.

Zwischen den dramatischen Ereignissen, gedreht in einem Freilandmuseum, öffnet Regisseur Daniel Alvarenga die Schubladen voller Intrigen und Klischees einer Dorfgemeinschaft. Er hat sich erkundigt und erfahren, "dass der mittelalterliche Hexenhammer immer noch gültiges Recht ist, aber nicht zur Anwendung kommt, weil der Staat die Kirche daran hindert". Christian Swoboda sieht in den Vorverurteilungen und Denunziationen in den sozialen Medien Parallelen zur damaligen Zeit mit dem Unterschied: "Die Opfer erleiden heute zwar keine körperlichen Qualen mehr, dafür aber seelische".

Eindrucksvoll schildert Christine Neubauer ihre Begegnung mit dem Wolf und spricht von "den emotionalsten Momenten in ihrer Filmkarriere". Mit Hilfe eines Tiertrainers nähert sie sich dem Wolf und füttert ihn sogar aus der Hand, bis der Dreh der Filmszenen möglich wurde. Am Set achtete eine "Intimitätskoordinatorin" bei den Dreharbeiten darauf, "dass keine Grenzen überschritten wurden".

Hintergrund:

Filmpremiere "Hundswut"

  • Filmtitel: Mit "Hundswut" ist die Tollwut des Wolfes gemeint.
  • Aufführungen: Regisseur und Mitglieder der Filmcrew besuchen 40 Kinos. Nittenau war die 28. Station.
  • Besetzung: Der Film "Hundswut" ist mit hochkarätigen Schauspielern besetzt. Stellvertretend kamen Christine Neubauer und Christian Swoboda nach Nittenau.
  • Kino-Center Nittenau: Den Inhabern Christine und Franz Mauerer gelingt es immer wieder, zu den Premieren bekannte Schauspieler nach Nittenau zu holen.
 
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