Oberbibrach bei Vorbach
18.01.2019 - 15:51 Uhr

Brandschützer aus dem Iran

Die Freude über den besonderen Neuzugang ist groß: Die Oberbibracher Feuerwehr hat einen Iraner in ihren Reihen. Vorsitzender Martin Kräml stellt Amir Eskandari vor, der 2018 zu den Brandschützern stieß.

von EDO
Die Verstärkung für die Aktiven der Feuerwehr Oberbibrach kommt von weit her: Nicht nur Vorsitzender Martin Kräml freut sich über den aus dem Iran stammenden Neuzugang Amir Eskandari. Bild: edo
Die Verstärkung für die Aktiven der Feuerwehr Oberbibrach kommt von weit her: Nicht nur Vorsitzender Martin Kräml freut sich über den aus dem Iran stammenden Neuzugang Amir Eskandari.

Über zwei neue Mitglieder freuten sich die Aktiven der Feuerwehr im vergangenen Jahr: Zum einen rückte Andreas Bauer aus der Jugendfeuerwehr auf. Zum anderen gab es eine ungewöhnliche externe Verstärkung: Mit Amir Eskandari, den es beruflich in die Oberpfalz verschlagen hat und der in Oberbibrach wohnt, bereichert ein Feuerwehrmann aus dem Iran die aktive Truppe um Kommandant Martin Biersack. Der Entschluss zu diesem Schritt, informierte Vorsitzender Martin Kräml, sei im Wirtshaus gefallen. Insgesamt 232 Mitglieder - und damit 2 mehr als vor einem Jahr - zählt der Verein damit aktuell.

"Bei der Oberbibracher Feuerwehr passt es einfach; sie ist sehr wichtig für die Gemeinde", sagte Gemeinderat Manfred Plößner in Vertretung für Bürgermeister Werner Roder. Und Krämls Ausführungen zu den Aktivitäten im vergangenen Jahr unterstrichen dies. Der Vorsitzende erinnerte zum Beispiel an das alljährliche Aufstellen des Maibaumes zusammen mit dem Motorradclub, an eine Nachtwanderung nach Süßenweiher, das Gokart-Fahren mit der Jugend und die Pizzaback-Aktion im Ferienprogramm, an der 43 Mädchen und Buben teilnahmen. Auch das "schönste Fest am schönsten Platz in der Gemeinde", so bezeichnete einst Bürgermeister Roder das Backofenfest, war 2018 trotz Reduzierung auf zwei Tage ein großer Erfolg.

"Obwohl viele Stammkräfte fehlten, konnte der Betrieb für die Besucher wie gewohnt aufrecht erhalten werden", zollte Kräml den zahlreichen Helfern seinen Dank. Er kündigte zugleich an, auch für 2019 wieder die zweitägige Variante zu wählen. Der Termin steht mit dem Wochenende 21./22. Juli ebenfalls bereits fest. Dann kommt auch wieder die 5000 Euro teure neue Edelstahlküche zum Einsatz. Diese sei überfällig gewesen, waren sich die Verantwortlichen einig und freuten sich über eine Kostenbeteiligung von einem Fünftel durch die Gemeinde.

Sommers wie winters

Des Weiteren beteiligten sich die Floriansjünger 2018 an der Organisation eines interkommunalen Stern- Bittgangs im Sommer, der als Ziel den "alten Schulhof" hatte. Aber auch im Winter war der Festplatz, um dessen Pflege sich die Wehr kümmert, gefragt: für das adventliche Nikolaushaus und für die zweite Dorfweihnacht, bei der 17 Fieranten ihre kulinarischen und kunsthandwerklichen Waren feilboten. Dabei wurden sieben örtliche Vereine und Gruppierungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, einbezogen.

"Die Feuerwehr war bei diesem Ereignis nur der Organisator", merkte der Vorsitzende an. Der Gewinn von etwa 2000 Euro kommt den Elternbeiräten von Schule und Kindergarten, der Katholischen Landjugendbewegung, der offenen Ganztagsbetreuung an der Grundschule und den anderen Beteiligten zugute. Die Feuerwehr kümmerte sich unter anderem um die aufwendige Infrastruktur, um das Gelände wetterfest zu machen. Unterstützt wurden die Brandschützer dabei vom Damenstammtisch, der stilecht Christkind und Engel einfliegen ließ.

Doch nicht nur als Gastgeber waren die Feuerwehrler im vergangenen Jahr aktiv. So wurden auch zahlreiche Feste anderer Vereine besucht, die Fahrzeugweihe in Vorbach etwa oder das Jubiläum der Eschenbacher Wehr. Kräml richtete besonderen Dank an Julian Bauer, der "es stets schaffe, eine schlagkräftige Fahnenabordnung zu rekrutieren". Auch bei den runden Geburtstagen der langjährigen Mitglieder Hans Kastner, Alois Maier, Georg König und Helmut Flasch war der Verein zugegen.

Ersatz für Holzhaus

Eine Premiere erlebten die Feuerwehrrepräsentanten bei der Hochzeit von Matthias und Katrin Thurn, da "zum ersten Mal zwei aktive Mitglieder den Bund der Ehe schlossen". Für großes Gelächter sorgte dann, dass just bei diesem Anlass das altgediente Holzhaus, das traditionell vom Brautpaar gelöscht werden muss, anschließend nicht mehr zu gebrauchen war. Thurn kündigte an, für baldigen Ersatz zu sorgen.

Auch die "Hans-Hübner-Linde" im alten Schulhof soll ersetzt werden. Der Baum, den mehrere Vereine in Kooperation zu Ehren des langjährigen Bürgermeisters gepflanzt haben, ist morsch. Kräml kündigte an, mit den anderen Vereinsvertretern zu sprechen. Im Blickpunkt

Im Blickpunkt:

Defibrillator in der alten Schule

Vorsitzender Martin Kräml nutzte in der Jahreshauptversammlung die Gelegenheit, um erneut auf den Defibrillator im Eingang zur alten Schule hinzuweisen. Das im Notfall lebensrettende Gerät sei vielen immer noch nicht bekannt, merkte er an. Deshalb werde im Frühjahr erneut eine Schulung durch Manfred Plößner angeboten. Erreichbar ist der Defibrillator im Hausgang mit einem Schlüssel, der sich in einer Box neben der Eingangstür befindet.

Hintergrund:

Großes Lob für Jugend: "Außerordentliches Engagement" bei Übungen

Auch die aktive Wehr machte im vergangenen Jahr ihrem Namen alle Ehre. Kommandant Martin Biersack berichtete von insgesamt zehn Einsätzen, zwölf Übungen sowie diversen Lehrgängen und Dienstversammlungen. Besonders frisch in Erinnerung war das Blitzeis Ende November, bei dem mehrere Fahrzeuge – darunter ein Schulbus – aus den Straßengräben befreit werden mussten.

Biersack hob bei den Übungen Josef Schwemmer, Hubert Lins und Florian Biersack sowie die gesamte Jugendfeuerwehr hervor. „Die Genannten zeigten stets außerordentliches Engagement und dienen den anderen als gute Vorbilder, an denen man sich orientieren kann“, erklärte der Kommandant. Er wies zudem auf die Anschaffung von 20 neuen Feuerwehrhelmen hin, die den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht würden. Er dankte Naturschreiner Josef Busch für die kostenlose Anfertigung der Helmhalter.

Biersack richtete dann seinen Blick auf die 2019 anstehenden Leistungsprüfungen und appellierte an seine Kameraden, sich rege zu beteiligen. Zusammen mit seinem Stellvertreter Bernhard Nickl sowie den beiden Jugendwarten Marco Hübner und Tom Laptas kümmert er sich um 56 Aktive sowie 12 Jugendfeuerwehrfrauen und -männer.

Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz berichtete von der aktuellen Überarbeitung der Richtlinien für die Modulare Truppausbildung (MTA). Seine Ankündigung, endlich „einheitliche Standards im Landkreis zu schaffen“, wurde von den Brandschützern begrüßt. Die Ausbildungsvorgaben hätten in der Vergangenheit immer wieder für Verwunderung gesorgt, betonte etwa Vorsitzender Martin Kräml und fügte an: „Wir sind froh, dass hier endlich Klarheit geschaffen wird.“

 
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