(do) In der Expositurkirche St. Johannes Evangelist in Oberbibrach kamen weitere Elemente des Glaubens dazu. Effizienz und persönlichen Nutzen hintan stellen und nach dem Schönen, Guten und der Wahrheit suchen, empfahl Pater Adrian den Gottesdienstbesuchern schon gleich zu Beginn der Messe. Anlässlich des Kirchweihsonntags appellierte der Seelsorger an die Gläubigen, sich gerade an einem solchem Festtag mit dem Wort Gottes auseinanderzusetzen und die Schätze der Kirche wieder neu zu entdecken.
Auch kritische Worte über den Zustand der Kirche waren zu vernehmen. So verwies der Pfarrer auf die vielen Kirchenaustritte und bedauerte ein Auseinanderklaffen von Praxis und gelebtem Glauben. Statt "süßer Trauben" gebe es in der Kirche derzeit "wenig Ertrag und viel Unkraut". Dabei gebe es in der Kirche viele Schätze zu entdecken, merkte der Chorherr an.
Zu diesen Kostbarkeiten zählte Pater Adrian beispielhaft die Stille, Schönheit und Erhabenheit der Gotteshäuser, die Gebets- und Liederschätze sowie ein großes Nachschlagewerk voller Empfehlungen für alle Lebenslagen. Er verwies dabei auf die Bibel als das Buch der Bücher. Der größte Schatz sei aber der Mensch des guten Willens, der im Namen der Kirche treu seinen Dienst tue, erklärte der Seelsorger. Diese Menschen seien die eigentlichen Würdenträger der Kirche, betonte er und machte deutlich: "Diese Schätze fallen uns nicht in den Schoß." Es gelte daher vielmehr, ständig nach diesen Schätzen zu graben.
Diese grundsätzlichen Anmerkungen verband der Pfarrer mit der Einführung von Ministranten. "Möge die Aufnahme als Messdiener Euren Glauben stärken und die Liebe zu Gott bewahren": Mit diesen Worten begrüßte er die drei "Neuen" im Kreise der Oberbibracher "Minis".
Als äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zu den "Lausbuben Gottes" überreichte Pater Adrian an Christian Seifert, Hanna Steuber und Theresa Walberer jeweils Messdiener-Plakette, Ausweis und einen Leitfaden zum Dienst am Altar. Anschließend dankte der Geistliche den scheidenden Ministranten Elisa Biersack und Jonas Holland mit kleinen Erinnerungsgeschenken.
Einen "großen Kirchenschatz" verabschiedete der Seelsorger zum Schluss des Gottesdienstes. "Sie gehören zu den besonderen Würdenträgern der Pfarrei", rief er unter großem Beifall der Kirchenbesucher Maria Walter zu. Der Pfarrer würdigte die Münchsreutherin für ihre 42-jährige Unterstützung als Caritas-Sammlerin seit 1976 und überreichte eine Urkunde sowie die Elisabeth-Medaille, die höchste Auszeichnung des Diözesan-Caritasverbandes.
In seinen Dank schloss er alle Caritas-Sammler ein. Maria Walter gehört auch zu den Unterstützerinnen des Missionshallen-Teams. Das "Vergelt's Gott" des Pfarrers ergänzte schließlich Bürgermeister Albert Nickl in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kapellenbauvereins Münchsreuth. Nach 43 Jahren beendet Maria Walter auch ihren Einsatz für die Münchsreuther Kapelle.
Nickl erinnerte an ihre vorbildliche Tätigkeit zur Pflege des Kirchleins einschließlich der Verantwortung für den Blumenschmuck. Er verwies zudem an Walters Tätigkeit als Mesnerin ab dem Jahr 2010. Der Vorsitzende ließ zum Abschied Blumen sprechen und übergab einen Gutschein. Für den Pfarrgemeinderat dankte Irene Walter.
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