Oberbibrach bei Vorbach
29.01.2019 - 17:40 Uhr

Gymnastik reißt alle vom Hocker

Im Oberbibracher Schützenhaus kracht es gewaltig. Ein "Treffer" nach dem anderen gelingt dem Katholischen Frauenbund. Sein traditionelles Kaffeekränzchen zur Faschingszeit wird zur närrischen Gaudi.

Die Beobachtungen des „Ruheständlers“ (Manuela Nickl) haben kabarettistische Klasse. Bild: do
Die Beobachtungen des „Ruheständlers“ (Manuela Nickl) haben kabarettistische Klasse.

Die Lebensfreude triumphierte am Sonntag in "Biwara". Wenn der Frauenbund einlädt, sind Kurzweil und Überraschungen garantiert. Das weiß eine ganze Region. So strömten denn auch aus vielen Orten die Anhänger der fünften Jahreszeit mit der Absicht zu den Oberbibracher Weibersleut', wenigstens einen Schluck aus der Quelle ihre Lebenselixiers zu nehmen. Denn eines ist gewiss: Beim Frauenbund herrscht zum Kaffeekränzchen Ausnahmezustand.

Die "lustigen Weiber von Biwara" hauten so richtig drauf, während sich die Männerwelt an diesem Tag in Zurückhaltung üben musste. Nicht so der Prior des Klosters: Pater Adrian Kugler bewährte sich erneut als Schankkellner und wusste, wie der Durst der circa 200 Gäste zu stillen war. In nichts nach stand dem Pfarrer der musikalische Part: Luki Geigenmüller brachte mit heißen Rhythmen, Schlagermelodien und krachenden Witzen das Stimmungsbarometer der Gäste auf Hochtouren.

Schon das Programm des Nachmittags versprach ein humoristisches Feuerwerk. So kam es schon nach der ersten Liedeinlage "Mou ned sa" zu einem kabarettistischen Höhepunkt. Ein Ehepaar (Marga Kreutzer und Christine Walter) plauderte in Erwartung der Hochzeitsgesellschaft aus Anlass seiner Silberhochzeit aus dem Nähkästchen. So war den beiden etwa aus der Hochzeitsnacht nur noch ein Knochen im Bett in Erinnerung. Der sei energiereicher gewesen als die Ehefrau, verriet der Gatte und verwies auf das Symbol des Ehelebens: einen Kaktus.

"Vorruheständlerin" frotzelt

Weiter ging es mit einer Erzählung mit dem vielsagenden Titel "Der Vorruheständler". Manuela Nickl vom Führungsteam des Frauenbundes beschrieb gestenreich Beobachtungen von Altenclub-Treffs und Friedhofsbesuchen sowie aus des Pfarrers Alltag. So frotzelte die "Vorruheständlerin": "Der Beweis ist schnell erbracht, wenn der Altenclub Ausflug macht. Kannst im Bus deinen Augn net traun, 5 Männer teilen sich 50 Fraun." Und weiter: "Steigen die am Zielort aus, schaun die Weiber recht glücklich aus. Weil von den Renten ihrer Alten, da lässt sich's prima aushalten." Der schönste Platz für Kommunikation ist für Nickl der Friedhof: "Man trifft dort meistens Weiblichkeiten, erfährt so manche Neuigkeiten." Ältere Pfarrer im Visier hatte sie mit der Feststellung: "Die Pfarrer haben im Alter ihre Ruh, denn da nörgelt niemand immerzu."

Eine sensationelle Vorstellung bot die vereinigte Oberbibracher Frauenwelt mit einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastik. Angeleitet von Anita Schöcklmann hieß das Thema: "Wir wissen alle ganz genau, beweglich sein muss jede Frau." Unter diesem Motto wurde die Gymnastikstunde zu einer Glanznummer mit der Empfehlung an das entzückte Publikum, der gelenkigen Damenriege nachzueifern: "Es wird sich zeigen, ob wir mit unserem Schwung, können Euch alle halten fit und jung."

Den spektakulären "Bewegungsübungen" folgten kluge Empfehlungen der "Computer-Fachmänner" Manuela Nickl und Edeltraud Ritter. Frauenbund-Sprecherin Irmi Bauer kündigte danach eine fernsehreife Hitparade an: Beliebte Melodien berühmter Schlagersänger bestimmten das Kaffeekränzchen. Ob Helene Fischer, Roland Kaiser, Maite Kelly, Roberto Blanco oder "Clubb 3" und DJ Ötzi: Ein Stimmungsgewitter nach dem anderen brauste, gestaltet von Interpretinnen des Frauenbundes, durch den Saal.

Temperamentvolle Auftritte

Viel Herzblut war auch beim Auftritt der Linedance-Gruppe zu spüren. Die Kinder der Offenen Ganztagsschule "Hängematte" zauberten, angeleitet von Cheryl Frank, eine kesse Sohle auf das Parkett. Mit Beifall überschüttet wurde auch der Beitrag der "Beatbox Rockers", die im Zuge eines VHS-Kurses unter Leitung von Daniela Ruder und Linda Kreutzer-Törnkvist ein temperamentvolles Debüt boten.

Schließlich rief Irmi Bauer zu den Oberbibracher Faschingsschmankerln. Ein Kuchen- und Tortenbuffet, angeliefert von Mitgliedern des Frauenbundes, und herzhafte Brotzeiten verwöhnten die Gaumen. Schluss war allerdings noch lange nicht. Am Abend wiederholte sich die Fachingsgaudi mit den "Rußweibern" der Eschenbacher Faschingsgesellschaft als besonderen Gästen.

Zur Silberhochzeit verrät ein Ehepaar (Marga Kreutzer und Christine Walter, von links) seine Gefühlswelt. Bild: do
Zur Silberhochzeit verrät ein Ehepaar (Marga Kreutzer und Christine Walter, von links) seine Gefühlswelt.
Zur Silberhochzeit verrät ein Ehepaar (Marga Kreutzer und Christine Walter, von rechts) seine Gefühlswelt. Bild: do
Zur Silberhochzeit verrät ein Ehepaar (Marga Kreutzer und Christine Walter, von rechts) seine Gefühlswelt.
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde. Bild: do
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde.
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde. Bild: do
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde.
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde. Bild: do
Zu den Glanznummern beim Kaffeekränzchen des Katholischen Frauenbundes Oberbibrach gehört die Demonstration einer Frauen- und Seniorinnen-Gymnastikstunde.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.