Oberbibrach bei Vorbach
23.10.2023 - 15:46 Uhr

Leistungsprüfungen: Gute Argumente für Feuerwehrleute über 65 Jahre

Personalmangel und Klimawandel setzen auch den Feuerwehren zu. Sind Altersbeschränkungen da noch zeitgemäß? Dies wird nicht nur von den Oberbibracher Aktiven bei den Leistungsprüfungen diskutiert.

von EDO

Die Herausforderungen für das Feuerwehrwesen steigen: Einerseits nahm in den vergangenen Jahren zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit von Bränden und Hochwasser-Ereignissen zu, andererseits haben viele Wehren damit zu kämpfen, das nötige Personal zu stellen. Vor allem veränderte Arbeitszeiten werden von Betroffenen immer wieder als Ursache dafür genannt, warum das ehrenamtliche Engagement leidet.

Einige Orte mussten bereits ihre Wehren zusammenlegen, andere haben gar keine eigene Wehr mehr. In der Gemeinde Vorbach gibt es noch zwei äußerst aktive Wehren, die von kommunaler Seite großzügig unterstützt werden. Viele sind mit großer Begeisterung dabei nach dem Motto "Feuerwehr ist mein Leben". Fehlendes Personal ist aktuell noch kein Thema, blickt man auf die Altersstruktur, fällt auf, dass diese sehr ausgeglichen ist.

Arbeiten ja, Feuerwehr nein?

Nun hat der Landesverband die alle zwei Jahre stattfindenden Leistungsprüfungen auch für Aktive über 40 Jahren ermöglicht, eine Neuerung, die gerne angenommen wird. Was viele Kameraden jedoch nicht nachvollziehen können ist, dass mit dem 65. Geburtstag Schluss ist in der aktiven Wehr. "Man soll bis 67 arbeiten, aber Feuerwehr soll nicht mehr gehen?", zeigen sich viele verwundert.

Ein gutes Beispiel, um diese nicht mehr zeitgemäße Regel anzugreifen, liefert Konrad Schweiger aus Oberbibrach. Der ehemalige Kommandant und Vorsitzende des Feuerwehrvereins, der an den Prüfungen der Ü40-Gruppe teilnahm, muss bald den Dienst quittieren. Dabei - da sind sich die Menschen in seinem Umfeld einig - kann er es vom Fitnesszustand locker mit so manchem Zeitgenossen aufnehmen, der nur halb so alt ist wie er. 

Fitter als Jüngere

Schweiger selbst zeigt sich zwar bescheiden und betont, dass er kein Problem damit hat, jetzt aufzuhören, aber seine Kameraden finden es sehr schade, wenn "so viel Expertise und Erfahrung" verloren geht. "Wir wären natürlich froh, wenn Conny uns noch länger erhalten bliebe", macht sich Kommandant Martin Biersack für seinen Vorgänger stark, aber die Regeln gäben es leider nicht her.

Die Übersicht der Teilnehmer der Leistungsprüfung: Stufe 1 haben Luis Lottes, Elias Herrmann, Paul Gericke, Jakob Holland, Philipp Seifert, Andreas Bauer, Korbinian König, Susanne Seifert, Nils Kausler, Lukas Biersack und Jonas Holland absolviert. Fabian Meier erreichte Stufe 2 und Jan Seifert Stufe 3. Die vierte Stufe vollendeten Florian Biersack, Timo Busch, Lukas Eckert, Andreas Nickl und Marco Hübner. Julian Bauer und Tobias Busch erklommen vorerst die höchste Stufe der Karriereleiter mit Stufe 6, ehe es in einigen Jahren weitergehen kann.

In der Ü40-Gruppe reüssierten Sven Schweiger, Manfred Plößner, Günter König, Konrad Schweiger, Christian Biersack, Josef Schwemmer, Gerhard Müller, Heiko Schweiger, Norbert Schecklmann, Alexander Thurn und Matthias Keck.

 
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