„Die Liebe zum Zweirad muss einem wohl in die Wiege gelegt sein“, sagt Christoph Schmidt. Der 36-Jährige erinnert sich: „Schon als ich acht war, hat mich mein Vater auf die alte DKW Hummel von meinem Opa gesetzt.“ Später habe das Moped dann vor allem Freiheit bedeutet: „Als wir endlich den Führerschein hatten, waren wir mobil und konnten selbstständig in die Arbeit oder auf die vielen Feste in der Umgebung fahren“, erzählt er und spricht dabei für viele Altersgenossen aus Oberbibrach und Umgebung. Die Liebe zum Zweirad sei damals vor allem durch den örtlichen Motorradclub MCO befeuert worden - und auch vom 24-Stunden-Mofa-Rennen in Speinshart, das über die Bundesrepublik hinaus bekannt war. Als es dann mit den Mädels ernst wurde, verschwanden die Mopeds dann wieder in der Garage, sagt Schmidt augenzwinkernd: „Da ist man dann lieber mit dem Auto vorgefahren.“
"Glump" wieder rausgekramt
Nun, da aber die Bude daheim eingerichtet ist und privat und beruflich alles seinen Gang laufe, habe man wieder mehr Zeit für die Hobbys aus der Jugendzeit: „Jetzt wird das alte Glump wieder rausgekramt“, erläutert Schmidt mit Oberpfälzer Understatement. Denn das vermeintliche „Glump“ wird durchaus mit viel Zeit gepflegt und mit finanziellem Aufwand auf Vordermann gebracht. Für fahrtaugliche Mopeds werden durchaus Preise zwischen 2000 und 5000 Euro aufgerufen. Wer es dann noch herrichten lässt, legt noch einmal einen schönen Batzen hin. Schmidt und seine Kumpels vom Motorradclub wissen sich aber zu helfen: „Wir sind alle Schrauber und reparieren unsere Fahrzeuge immer selber.“ Dem stimmt auch Lukas Eckert (32), Fahrer einer Simson S51, zu: „Schön ist, dass man selber daran herumschrauben kann und das muss man auch, weil bei diesen Zweitaktern öfter etwas freckt.“
Eckert, seit Jahren erster und zweiter Vorsitzender vom Motorradclub, hebt aber auch die soziale Komponente hervor: „Es ist einfach schön, wenn man sich mit Gleichgesinnten trifft, eine kleine Ausfahrt macht und dann gemeinsam einkehrt.“ Mittlerweile habe sich eine große Clique gebildet, weshalb man am Sonntag zum Mofa- und Moped-Treffen im MCO einlädt.
Immer noch im Einsatz
Neben der Liebhaberei hat seine Yamaha RD50 aber durchaus auch eine praktische Funktion, betont Schmid: „Ich fahre wieder oft damit in die Arbeit nach Eschenbach. Zwar brauche ich zehn Minuten länger als mit dem Auto, aber der Fahrspaß überwiegt.“ Zudem sei der Spritverbrauch mit circa zwei Litern auf 100 Kilometer unschlagbar und die Zulassung koste auch nur 34 Euro pro Jahr.
Einen weiteren Vorteil nennt Patrick Hösl (28), der eine Zündapp KS 50 fährt: „Alles bis fünfzig Kubik kann man mit einem Autoführerschein fahren, für größere Maschinen braucht man wieder eine Extra- Führerschein.“ Die Klassifizierung der Kleinräder ist dabei nicht immer trennscharf möglich, aber grob gelte: Moped (mit Pedal) und Mokicks (mit Kickstarter“) dürfen laut TÜV maximal einen Hubraum von 50 Kubikzentimetern (ccm) und eine Höchstgeschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde haben. Mofas sind motorisierte Fahrräder mit maximal 25 km/h.
Was alle drei zum Abschluss betonen ist der nostalgische Faktor: Mofas und Mopeds sind einfach „old school“ und man denkt immer zurück an früher: „Wir waren fünfzehn und sind herumgegurkt mit dene Dinger, das war einfach ein Gefühl von Freiheit“.
Mofa- und Moped-Treffen vom Motorradclub Oberbibrach
- Sonntag, 21. August, Beginn 10 Uhr
- Besucher aus der ganzen Region erwartet
- Programm: Live-Musik und Motor-Weitwurf
- Kulinarisches Angebot: Weißwürste, Grillspezialitäten, Kaffee und Kuchen
- 15 Uhr gemeinsame Ausfahrt, anschließend Pokalverleihung
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