Und was dort innerhalb drei Stunden entstand, konnte sich sehen lassen: 32 vom Experten für gut befundene Fledermauskästen jeweils mit dem eingefrästen Namen der Erbauer.
32 Kinder - von 4 bis 14 Jahren- und noch einmal so viele Erwachsene kamen zum MCO-Workshop, um gemeinsam Häuser für Fledermäuse zu bauen. Zunächst begutachteten die Mädchen und Buben einen Prototypen und erläuterten den Zweck des nach oben hin immer schmaler werdenden Kastenaufbaus. „Da oben hängen sich die Fledermäuse mit ihren Füßen hin“, wussten die Kinder: „Dort schlafen sie tagsüber und nachts lassen sie sich dann herausfallen, um Insekten zu jagen.“
Dann machten sich die kleinen Handwerker unter Hilfestellung der MCO-Mitglieder selbst ans Werk. Die einen schraubten unter Anleitung die Einzelteile zu einem wetterfesten Kasten zusammen, die anderen gestalteten derweilen ihre Holzfledermaus oder schrieben auf ein Brett ihren Namen, der dann von den Erwachsenen herausgefräst wurde. Trotz großer Hitze, der man durch regelmäßige Trinkpausen entgegenwirkte, ließen sich die Buben und Mädchen nicht von der Arbeit abbringen und vollendeten zügig ihr Werk. Stolz präsentierten sie ihren Eltern dann die Häuschen.
„Erstaunlich, wie konzentriert die Kinder so lange bei der Sache sind“, lautete das Fazit der Erwachsenen. Eine Mutter, die mit ihrem Sohn aus dem Allgäu auf Besuch in ihrer alten Heimat war, meinte anerkennend: „So ein tolles Ferienprogramm habe ich bei uns noch nicht erlebt.“ Nach getaner Arbeit tobten sich die Kleinen noch am nahegelegenen Fußballplatz aus, sahen den griechischen Landschildkröten beim Fressen zu oder stärkten sich mit Kuchen, Bratwürsten oder Steaks.
Mit dabei war auch der Fledermausbeauftragte des Landkreis Neustadt/WN, Markus Liebl. Er zeigte Klein und Groß unter anderem eine echte Zwergfledermaus, und vor allem seine Information, dass ein solches Exemplar pro Nacht etwa 300 Mücken vertilge, ließ die Erwachsenen besonders aufhorchen. Tipps zur fachgerechten Anbringung der Kästen gab Liebl ebenso: „Am besten werden sie in mindestens drei Meter Höhe, was etwa der Flughöhe entspricht, angebracht.“ Zudem solle der Eingang nach Osten ausgerichtet sein. Dadurch bekämen die Behausungen ausreichend Morgensonne ab und tagsüber würden sie nicht zu sehr erhitzt.
Er dankte dem Verein für den Workshop und war vom Einsatz der Kinder begeistert, da in kürzester Zeit 32 neue Quartiere geschaffen wurden: „So etwas habe ich noch nicht gesehen, das ist im Landkreis einzigartig.“ Liebl, der zwei Wochen vorher eine Fledermausführung gehalten und die Bauanleitung besorgt hatte, erhielt vom Motorradclub zum Dank ebenfalls einen Kasten. Jugendbeauftragter Dominik Eckert bedankte sich beim MCO für die Übernahme der Kosten und das große Engagement der Mitglieder.
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