Neue Hans-Hübner-Linde für Oberbibrach

Oberbibrach bei Vorbach
03.07.2019 - 11:35 Uhr

Die Oberbibracher wollten den alten Schulhof nicht so belassen und pflanzen wieder eine Linde, nachdem die alte gefällt werden musste. Der Baum hat für die Bürger eine besondere Bedeutung.

von EDO
Bei der Segnung der neuen Hans-Hübner-Linde am alten Schulhof gedenken zahlreiche Bürger, Gemeinde- und Vereinsvertreter dem langjährigen Bürgermeister und Ehrenbürger.

Ein Baum von beachtlicher Größe, der seit Jahrzehnten im alten Schulhof gestanden hatte, musste zu Beginn des Jahres entfernt werden. Der Grund: Er war im Laufe der Jahre morsch geworden. Den örtlichen Vereinen und der Gemeinde Vorbach war es jedoch ein großes Anliegen, dass der Platz nicht leer bleibt, und so wurde neben der Gedenktafel ein neuer Baum gepflanzt. Dieser erhielt nun auch den Segen von Pater Adrian.

Schließlich ist besagter Baum, eine Sommerlinde, einem der wichtigsten Persönlichkeiten Oberbibrachs gewidmet: dem langjährigen Bürgermeister Hans Hübner, der am 18. Juni 2019 100 Jahre alt geworden wäre. Neben zahlreichen Familienangehörigen und Bürgern waren bei dieser Segnung auch Bürgermeister Werner Roder, Vertreter der Pfarrgemeinde und des Gemeinderats sowie Abordnungen der Feuerwehr, des Katholischen Frauenbunds, der Katholischen Landjugend und der St. Sebastian Schützen dabei.

Als „wahrhaft großen Sohn unserer Heimatgemeinde“ bezeichnete Werner Roder seinen Vorvorgänger und erinnerte an zahlreiche Projekte Hübners. Dazu zählen beispielsweise die neue Schule, das Feuerwehrhaus, das Gemeindezentrum, die Sanierung der alten Schule sowie die Anlage des neuen Friedhofs mit Aussegnungshalle.

„Hans Hübner kümmerte sich nicht nur um diese wichtigen Baumaßnahmen, er hatte auch immer ein Ohr für die Belange und Sorgen der Menschen“, betonte Roder, der bei seiner Ansprache auch die Rolle von Hübners Ehefrau Betty hervorhob, die er als „Vorbild“ bezeichnete: „Sie hat ihren Mann all die Jahre unterstützt und ihm den Rücken freigehalten für seinen Dienst in der Gemeinde.“

Die erste Hans-Hübner-Linde wurde im Jahre 1994 anlässlich Hübners 75. Geburtstags gepflanzt. Ende des vergangenen Jahres war jedoch klar, dass sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden müsse. Schnell einigten sich die Vertreter der Vereine auf das Pflanzen einer neuen „Tilia“, die jetzt an gleicher Stelle steht.

Info:

Zur Person Hans Hübner

Hans Hübner wurde am 18. Juni 1919 in Oberbibrach geboren. Als 29-Jähriger übernahm er 1948 das Bürgermeisteramt, das er ohne Unterbrechung bis 1990 ausführte - eine ungewöhnlich lange Zeit.

Neben seinem bis heute nachwirkenden und sichtbaren Engagement in der Gemeinde war Hübner Sachverwalter bei der Sozialversicherung. Er fungierte als Kreisrat, Kreis- und Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags. Dort war er jahrelang Rundfunkrat und stattete damals unter anderem zahlreiche Schulen mit Medien wie Videorekorder aus.

Auch in den „Großen-Hahner-Hof“, so der Hausname seines landwirtschaftlichen Anwesens, investierte er: „Wir hatten damals den ersten Ladewagen in Oberbibrach“, erinnert sich sein Sohn Hans-Karl. 1953 heiratete Hans Hübner seine Betty (geborene Praun aus Eschenbach) in München. „Von dort aus ging es dann gleich weiter zur Hochzeitsreise nach Rom, wo die beiden Audienz beim Papst erhielten“, erzählt Hans-Karl Hübner und nennt noch eine Anekdote über seinen Vater: „Er war immer viel unterwegs. Es kam auch vor, dass er seinen Reisepass in der Früh um sechs noch schnell verlängern lassen musste, damit er eine Auslandsreise antreten konnte.“ Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor.

Einen besonders wichtigen Wert haben bis zur heutigen Zeit Hübners Bücher über die Geschichte Oberbibrachs und Vorbachs, in der er unter anderem die Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg thematisiert. In diesen Schriften werden etwa der Einmarsch der Alliierten 1945 und die Schicksale von Einheimischen und Heimatvertriebenen beschrieben. Hans Hübner verstarb 2002.

Das Bild zeigt Hans Hübner bei der Einweihung "seiner" ersten Linde im Jahr 1994.
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