Bereits um sechs Uhr in der Früh treffen sich ein Dutzend Freiwillige, um sich im alten Schulhof in Oberbibrach in die Geheimnisse des Käichl-Backens einweihen zu lassen: Teig zubereiten, Kugeln formen und ausziehen im Akkord. Dabei hat man immer die Raum-Temperatur und die der Fettpfannen genau im Blick. Über 300 Käichla machen sie zusammen. Acht Stunden später beginnt der Straßenverkauf, knapp neun Stunden später ist man ausverkauft. "Eine Kirwa ohne Käichla ist undenkbar", sagt Hannes Hübner vom Verein "selwa gmacht", der die Idee zur Aktion hatte.
Zu den Käichl-Konsumenten gehören auch die 42 Männer und eine Frau, die sich am frühen Morgen zur mittlerweile 14. Kirwa-Radtour aufgemacht haben. Sie kehren am Nachmittag von ihrer 70 Kilometer langen Ausfahrt zurück, auf der sie gut 1000 Höhenmeter zurück gelegt hatten und füllen ihre Energiespeicher mit dem nahrhaften Schmalzgebäck wieder auf.
Nur ein paar Meter weiter bereitet sich die Dorfjugend auf den Kirwazug am Sonntag vor. Die letzten Schilder werden gemalt und an den Wägen befestigt. Die gut 30 Kinder bekommen ihre Aufgaben zugeteilt und die Sänger üben im Verborgenen noch einmal die Gstanzln fürs Derblecken.
"Wir sind auch schon seit heute Früh unterwegs", sagt Annalena Bauer. "Aufgrund des angekündigten Wetters mussten wir noch kurzfristig ein Zelt organisieren und aufbauen". Aus dem Open-Air wird also nichts, doch das Zelt aus dem 60 Kilometer entfernten Waldsassen steht innerhalb kurzer Zeit. "Wir freuen uns, dass es regnet, weil wenn wir uns nicht freuen, regnet es trotzdem", zitieren einige Jugendliche Karl Valentin. Und tatsächlich spielt der durchgehende Regen am Abend für das Fest keine große Rolle. Gut 400 Menschen feiern zum Sound der "Lederhosenlackl".
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