Die Ferienzeit ist da, und alle Schulen sind geschlossen. Alle Schulen? Nein, denn in Oberbibrach gehen die Mädchen und Buben so gerne in die Schule, dass das Schreiben sogar in der Sommerzeit geübt wird. Jedoch keine langweilige Standards der Schön-, Block- oder Schreibschrift: Grafikdesignerin Lena Wenz aus Bayreuth erläuterte interessierten Kindern und Erwachsenen, was man aus Buchstaben alles so machen kann.
24 Teilnehmer versuchten sich zum Auftakt des dreitägigen "Dahamsam"-Festivals am Donnerstagvormittag am "Handlettering". Das ist die Kunst, Buchstaben, Wörter und Texte besonders schön zu schreiben. Dabei spielt der "Schreiberling" mit Breite, Strichstärke oder einer verschobenen X-Achsenhöhe. So können Wörter ein ganz neues Erscheinungsbild bekommen. Beispiele dafür, die jeder vom PC kennt, sind unter anderem Fett- und Breitschriften, Kursiv, Schmal, Dünn, Serifen- sowie die klassische Schreibschrift.
Lena Wenz gab Aufgaben vor und schaute den Kindern und Erwachsenen dann bei der Arbeit über die Schulter. "Handlettering ist ein aktueller Trend. Gerade in der Werbung taucht er aktuell vermehrt auf", erklärte sie. Für die Grafikdesignerin handelt es auch um eine spielerische Variante, Kindern das ABC beizubringen.
In einem zweiten Kurs am Donnerstagnachmittag zeigte sie 14 Teilnehmern "Sketch Notes". Das sind visuelle Notizen. Aus der Wissenschaft ist bekannt, dass eine Visualisierung zu einem stärkerem Einprägen des Lernstoffs ins Gedächtnis verhilft. Viele Gedächtnissportler arbeiten mit dieser Methode.
So hatte Wenz einen Steckbrief von sich erstellt: mit einem gezeichneten Profilbild, einem Bleistift für ihre Fähigkeiten als Illustratorin, einem Monitor für ihre Arbeit im Grafikdesign und einer Kamera für ihre Fotografien. Mit Grundelementen wie Strichen, Kreisen, Dreiecken und anderen einfachen Elementen können bei "Sketch Notes" Kaffeetassen, Bleistifte und sogar Raketen entstehen.
"Die Kombination von Wörter und Bildern soll helfen, Zusammenhänge besser zu verstehen", erläuterte die Kursleiterin. Die Kunst sei dabei, schnell eine passende Zeichnung erstellen zu können, deren Bedeutung man wiedererkennt, und gleichzeitig weiter zuzuhören. Übung mache hier den Meister. "Die Technik ist gut zum Beispiel in der Schule nutzbar. Sie macht Spaß, und Studien zeigen, es fördert die Konzentration", merkte Wenz zu den Vorteilen der "Sketch Notes" an.
Die Jugendbeauftragten der Verwaltungsgemeinschaft Kirchenthumbach hatten gemeinsam mit der Schützengesellschaft St. Sebastian die beiden Kurse im Zuge des "Dahamsam"-Festivals organisiert und stellten auch ein Mittagessen.
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