Zum Anziehungspunkt für kulinarische und kulturelle Feinschmecker wurde erneut das Backofenfest der Feuerwehr: Trotz zahlreicher zeitgleich stattfindender Veranstaltungen in der Region war der "Alte Schulhof" an beiden Tagen rappelvoll.
"Wir kommen jedes Jahr hierher, weil das Angebot einfach stimmt: leckeres Essen und gute Musik an einem schönen Platz", brachte es eine Besuchergruppe aus Eschenbach auf den Punkt. "Die Backofen-Pizza ist der Hammer und von den Broten bekommt man nicht genug", bestätigten beispielsweise drei Mädels aus Oberfranken den Bäckern der Feuerwehr handwerkliches Geschick. Meterlange Schlangen bildeten sich hinter der Essensausgabe, wo zahlreiche Freiwillige zwei Tage lang Schicht taten.
Die Glut des Anfang der 1990er Jahre gebauten Ofens wurde vom 17-köpfigen Back-Team rund um die Uhr am Lodern gehalten und ein Teigrohling nach dem anderen wurde auf den meterlangen Schiebern in die sandsteinerne Röhre gegeben, während gleichzeitig die fertigen Brote, Pizzen, Zucker- und Zwiebelkuchen erst entnommen und dann in einem weiteren Schritt im Wirtschaftsraum in handliche Portionen geschnitten wurden. Dann direkt weiter oder noch "veredelt" - zum Beispiel mit Butter, Tomaten, Schnittlauch, Wurst oder Käse - an die Besucher verkauft.
"Wir versuchen seit Jahren, den Anteil der regionalen Produkte sukzessive auszubauen", sagt Hannes Hübner. Bei den Zutaten fürs Brot sei man da schon sehr weit. Er verweist aber auch auf den Käse, der heuer "nicht viel von der Welt gesehen hat." Hergestellt wurde dieser von Hübner selbst, der Vorsitzender des lokalen Vereins "Selwa gmacht" ist, aus Bio-Milch vom Schlammersdorfer Reiter-Hof.
Doch nicht nur für den Gaumen gab es Freuden, auch das musikalische Angebot überzeugte. Die Rockabilly Formation "Restless Cats" - unter anderem mit Kontrabass - heizten ein. Zünftig ging es auch beim Frühschoppen zu, wo ein Ensemble um Benno Englhart die Gäste mit Blasmusik erfreute. Für den gelungenen Abschluss sorgten die "Downlookers" aus Grafenwöhr.
Auch die kleinen Besucher kamen nicht zu kurz: die Jugendlichen der KLJB verwandelten sie mit Kunstfertigkeit und Schminke in Fantasiewesen oder wilde Tiere. Eine Runde nach der anderen musste Kommandant Martin Biersack mit dem Feuerwehrauto drehen und erfüllte somit vielen Kindern einen Traum. Die Wartezeit für die Hüpfburg ließ sich so leicht überbrücken. Währenddessen ließen sich andere das Kuchen- und Tortenbüfett schmecken, das mit großer Unterstützung der Frauen vom KDFB zubereitet wurde.
Absolute Glanzlichter setzten heuer die knapp 20 Gäste aus der Schweiz. Die Tambouren aus Langenthal im Kanton Bern gaben mehrere Kostproben ihres Rhythmusgefühls, das der Präzision eines "Schweizer Uhrwerks" glich. Erstmals zogen die Tambouren, eskortiert von der Fahnenabordnung der Oberbibracher Wehr, in den Festplatz ein und lieferten einen wahren Paukenschlag. Langanhaltender Applaus war ihnen gewiss.
Neben den Auftritten der Tambouren legten diese auch einige spontane Ständchen ein – eines davon zum Ausklang des Frühschoppens vor dem Backofen. Seinen besonderen Dank sprach Feuerwehr-Vorsitzender Martin Kräml den Schweizern aus: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ihr den weiten Weg zu uns kommt und dafür auch noch Urlaub nehmt." Als Dank überreichte Kräml den Tambouren einige Kästen regionaler, gebrauter Wegzehrung sowie einen echten Feuerwehr-Kulturbeutel der Oberbibracher Wehr mit aufgedrucktem Vereinslogo. Neben den Tambouren war auch die Tombola wieder ein großer Renner. Zahlreiche Preise wanderten zu den glücklichen Gewinnern.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.