Der Vorfrühling ist die Zeit der Jahreshauptversammlungen der Gar-tenbau- und Ortsverschönerungsvereine. Auch der GOV Langau hatte am Wochenende dazu ins "Josefshaus" in Oberlangau eingeladen. Neben den zahlreich anwesenden Mitgliedern galt der besondere Willkommensgruß der Vorsitzenden Claudia Albrecht der Zweiten Bürgermeisterin Christa Zapf, der Ehrenvorsitzenden Rita Reisinger und der Kreisfachberaterin und Geschäftsführerin des Kreisgartenamtes Schwandorf, Heidi Schmid.
Spaß für Kinder
In ihrer Jahresbilanz erinnerte die Vorsitzende an zahlreiche Festbesuche in der Region, mit denen die freundschaftlichen Verbindungen mit anderen Gartenbau- und Dorfvereinen gepflegt wurden. Natürlich sind die Vereinsmitglieder auch bei allen kirchlichen Veranstaltungen dabei, wobei immer wieder das "Bartholomäusfest" und das Kirchenpatrozinium in Pullenried die herausragendsten sind.
Viel Spaß haben den Kindern die Wettbewerbe mit den größten Kartoffeln und den höchsten Sonnenblumen gemacht. Ziel ist es dabei, schon in frühen Jahren die Lust am Garten zu wecken und die Gärtner von morgen in den Verein einzubinden. Vorsitzende Claudia Albrecht dankte allen Mitgliedern und Freunden, die sich im abgelaufenen Vereinsjahr wieder in die Arbeit für den Verein eingebracht und ihn damit unterstützt haben.
Zweite Bürgermeisterin Christa Zapf dankte dem Gartenbauverein für die Pflege ihrer schönen Dörfer, in die meist auch die Pflege der öffentlichen Anlagen eingeschlossen ist. Mit ihrer Kinder- und Jugendarbeit setzten die Vereine die Grundlagen für den Weiterbestand ihrer Vereine, der in der Zukunft wichtiger den je sein wird.
Zuhause beginnen
Den Schwerpunkt des Abends bildete dann der Vortrag von Kreisfachberaterin Heidi Schmid, die vorher noch über das "Jahresprogramm 2019 des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Schwandorf" informierte. Wer Bienen und Insekten retten und ihnen eine neue Chance geben möchte, so die Kreisfachberaterin in ihrem Vortrag, müsse damit im eigenen Umfeld beginnen. Die biologische Vielfalt in Dorf, Stadt und in der Landschaft, beginne schon im eigenen Garten.
Dringend notwendig sei auch die Integration von Naturschutz in land- und forstwirtschaftliche Flächen, die Schaffung von "Pufferflächen" und eine Anreicherung mit insektenrelevanten Strukturen. Schutzgebiete allein reichten dafür nicht aus. So mancher Gärtner meine zwar, seine Bemühungen um den Natur- und Umweltschutz sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Laut Schmid sei jede noch so kleine Bemühung, den Bienen oder Insekten ein neues Lebensfeld zu geben, nicht vergebens und in der Summe wertvoll.
Haussperlinge und Drosseln profitieren vom Obstanbau. Windschutz bietende Hecken, die locker gehalten werden, garantieren den Lebensraum für die Schmetterlinge und werden von kräftig leuchtenden einfachen Blüten und deren süßem Duft angezogen. Eine große Pflanzenvielfalt in Haus und Garten leiste einen großen Beitrag zum Schutz der Insekten, wobei hier der Grundsatz gilt: Je mehr Pflanzen, Blumen oder Beerenarten, umso besser.
Insekten, allen voran die Bienen, leisten Enormes, wenn sie Obst, Gemüse oder Blumen befruchten, machte die Kreisfachberaterin deutlich. Drei Viertel aller Hauptnahrungspflanzen würden ohne Bestäubung keine oder nur wenige und kleine Früchte ansetzen.
Noch leichter sei es, den Wildbienen zu helfen, denn bienenfreundliche und artenreiche Gärten bedeuten für den Hausgärtner keine Entbehrungen. Heidi Schmid gab zu bedenken: "Wo Bienen summen, reifen auch Früchte".
Neue Untersuchungen besagten, dass Honigbienen nur zehn bis 20 Prozent zur Bestäubung von Blüten und Pflanzen beitragen. Den Löwenanteil davon erledigen die Wildbienen, denen ein weit größerer Lebensraum in Haus und Garten gegeben werden sollte. Lebensnotwendig für die Insekten sei ein lückenloses Angebot von blühenden Pflanzen vom Frühling bis in den späten Herbst hinein. Dafür könne jeder Gärtner durch Blütenvielfalt und das bewusste Schaffen von Lebensräumen durch Hecken und Sträucher sorgen.
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