Dass die Anlage, die am Sonntag den Segen von Stadtpfarrer Alfons Kaufmann erhielt, schön anzusehen ist, hat seinen Grund: Der Architekt Reinhold Malzer hat die Langauer Wasseranlage im Stil des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser gestaltet.
Das Wasser aus dem reaktivierten Dorfbrunnen ergießt sich über zwei Granitbecken und ein kleines Wasserrad in einen mit Granitsteinen gepflasterten geschmeidigen Bachlauf, bei dem die Unregelmäßigkeit Trumpf ist – ganz im Sinne Hundertwassers. Bevor das Brunnenwasser der in Oberlangau noch ganz jungen Murach zufließt, lädt eine Stauvorrichtung aus Edelstahl zu einem Wasserexperiment ein.
Attraktion für Kinder
„Wir wollten bewusst eine Attraktion für Kinder schaffen“, betont Martina Kiesbauer. Sie ist die Vorsitzende des Kapellenbauvereins Oberlangau e.V., der mit diesem Kunstwerk das Dorfzentrum bereichert hat. Angesiedelt ist die Brunnenanlage beim Josefshaus und in Sichtweite der St. Josefskapelle. Die Vorsitzende nutzte die Einweihungsfeier des Brunnens zu einem Rückblick auf die Leistungen des Kapellenbauvereins in den zurückliegenden Jahrzehnten, wobei sie auch des „Wegbereiters“ Georg Bösl gedachte, der bereits 2004 verstorben ist.
Martina Kiesbauer blendete zurück, wie Herbert Bösl und Hubert Ach vor zwei Jahren den Anstoß zur Reaktivierung des alten Dorfbrunnens ins Gespräch brachten. Als die Mitfinanzierung über das Förderprogramm ILE Brückenland Bayern-Böhmen gesichert war, konnte man an die Umsetzung von Reinhold Malzers Planung gehen, der sich als „bewährter Vereinsarchitekt und Ehrenmitglied“ bereits in der Vergangenheit große Verdienste beim Kapellenbauverein erworben hatte.
Bei der Vereinigung der Hundertwasser-Architektur mit der Funktion einer Kneippanlage habe er erneut höchste Kreativität bewiesen. „Es war für mich schön, dies alles miterleben zu dürfen, von der Idee über die Planung bis hin zur emsigen Umsetzung des Projekts“, freute sich Reinhold Malzer, der in seinem Grußwort den Bogen vom „Römischen Brunnen“ Conrad Ferdinand Meyers zum Oberlangauer Granitbrunnen schlug.
Dank an zahlreiche Helfer
Umgesetzt wurde dieser als Gemeinschaftswerk unter der Bauleitung von Hubert Ach. Ihm und seinen Helfern galt ebenso der Dank von Martina Kiesbauer wie der ILE Brückenland Bayern-Böhmen mit dem Vorsitzenden und Bürgermeister Rudolf Teplitzky sowie Projektleiter Christian Karl. „Zammhaltn, Zammarbeitn, Zammkumma“, lobte der Bürgermeister das Gemeinschaftsbewusstsein, aus dem heraus in Oberlangau immer wieder beachtliche Werke geschaffen worden seien.
„Alle meine Quellen entspringen in dir, Oh Gott“, sang der Kirchenchor Pullenried und die Festgesellschaft stimmte gemeinsam das berührende Lied „Heimat Langau“ an, bevor man sich im beheizten Festzelt einen warmen Platz suchte, um die Brunneneinweihung in geselliger Runde zu feiern.
Neue Brunnenanlage
- Bau: Kneipp- und Wasserspielplatz
- Planung: Dipl.Ing. FH Reinhold Malzer
- Bauleitung: Hubert Ach mit Herbert Bösl
- Kosten: 15.000 Euro
- Förderung: ILE Brückenland Bayern – Böhmen (80 Prozent)
- Eigenleistungen: 626 ehrenamtliche Arbeitsstunden und Spenden
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