Es sind schweißtreibende Einsätze der Feuerwehrleute, wenn sie zu Feldbränden gerufen werden. Stets sitzt die Angst im Nacken, das Feuer könnte auf angrenzende Waldungen übergreifen. Kommandant Markus Kindl schult seine Leute dahingehend, denn im Ernstfall darf nicht lange überlegt werden und jeder Handgriff muss sitzen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Landwirten bedarf einer steten Perfektionierung.
"Viele Flächenbrände sehen oft zu Beginn recht harmlos aus", weiß der erfahrene Kommandant. „Durch Wind und Wetteränderungen kann sich die Lage aber innerhalb von Minuten drastisch zuspitzen und die Flammen könnten vorgehende Einsatzkräfte einschließen.“ Vor allem der Wind bestimme die Richtung des Feuers. Er könne Teile der Glut an entfernte Stellen transportieren und plötzlich entsteht vor den Feuerwehrleuten eine weitere Brandstelle, sogenannte Spotfeuer. Auch brennende Gras- und Stoppelfelder können so viel Hitze entwickeln, dass sie eine große Gefahr für die Einsatzkräfte darstellen. Die hohen Temperaturen und die großen körperlichen Anstrengungen müssen unbedingt mit viel Flüssigkeit ausgeglichen werden. Darum sei es auch wichtig, die arbeitenden Kräfte ausreichend mit Getränken an der Einsatzstelle zu versorgen.
Im Gegensatz zu Gebäudebränden besteht bei Flächenbränden immer die Gefahr einer schnellen Ausbreitung über weite Entfernungen. Oberhalb der Ortschaft wurde für die Übung angenommen, ein Getreidefeld brenne. Die Wasserversorgung stellten etliche Landwirte mit ihren Güllefässern sicher, denn eine Wasserstelle ist dort nirgends vorhanden. 18 Teilnehmer zählte der Kommandant. Mit dem Training wurde auch der Aufbau und Einsatz eines Wasserübergabebehälters, der Einsatz von Löschrucksäcken und sonstiger Gerätschaften für eine Flächenbrandbekämpfung eingeübt. „Das Übergreifen auf eine benachbartes Getreidefeld sollte unbedingt verhindert werden“, lautete die Aufgabenstellung.
Der leicht wehende Wind fachte das Feuer immer wieder an. „Aufgrund der Trockenheit ist das Üben auf diesem Gebiet unerlässlich“, findet Kindl. Viele Landwirte aus der kleinen Dorfgemeinschaft erklärten sich sofort bereit, im Ernstfall zu helfen und werden per Telefon von einer Einsatzkraft alarmiert. „Im günstigsten Fall stehen uns dann 90.000 Liter Wasser zur Verfügung.“ Nach der Übung fanden sich alle zu einer Nachbesprechung zusammen. Kindl war mit seinen ehrenamtlichen Brandschützern sehr zufrieden.
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