Wenn die Sirene im Ortsteil Oberlind ertönt, dann spitzen auch die jüngsten Dorfbewohner ihre Ohren, denn sie wissen, jetzt rücken ihre Kameraden der Feuerwehr zu einem Unfall, technischen Hilfeleistung oder einem Brand aus.
Nicht mehr lange, dann wollen auch sie dabei sein und Leben retten. Bis es aber soweit ist, müssen die Probanden noch viel im und über das Ehrenamt lernen. Damit die Mädchen und Buben der Feuerwehrjugend treu bleiben, heißt es die Ausbildung attraktiv zu gestalten. Deshalb haben Kommandant Markus Kindl, der stellvertretende Jugendwart Michael Uschold und Heinrich Rewitzer einen abwechslungsreichen Jugendfeuerwehrtag organisiert.
Die Feuerwehranwärter verbrachten zwölf Stunden ununterbrochen im Gerätehaus und übten den Umgang mit den verschiedenen Geräten. Alle Betreuer setzten auf eine Mischung zwischen Theorie und Praxis. Freizeit und Gerätehauspflege gehörten dazu. Eine der ersten Aufgaben war der Umgang mit der Steckleiter, deren Zusammenbau und die Einsatzmöglichkeit. Davor stand die Gerätekunde. "Die Jugendlichen müssen von Beginn an lernen, wo die einzelnen Gerätschaften im Fahrzeug verstaut sind. Außerdem ist es wichtig, dass sie deren richtige Anwendung im Einsatz kennenlernen und auch erklären können", betonte Kindl. Deswegen stellte der Kommandant den Nachwuchstrupps die Aufgabe, die ausgewählten Gerätschaften innerhalb von 20 Sekunden in die Felder "Entnahme, Fortleitung, Abgabe sowie Kupplungen und Zubehör" einzuordnen. Wenn eine Person im Notfall nicht durch ein Treppenhaus oder eine Drehleiter nach unten gebracht werden kann, muss der Verletzte zusätzlich mit einer Feuerwehrleine auf der Krankentrage gesichert werden. Mit Hilfe eines zweisprossigen Einsteckteils simulierten die Helfer eine Leiter und die Feuerwehranwärter übten in mehreren Durchgängen ausführlich das richtige Anlegen der einzelnen Knoten, die in Fleisch und Blut übergehen müssen. Die Feuerwehr leistet bei ihren Einsätzen oftmals Erste Hilfe und überbrückt die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. Deswegen legen die Ausbilder großen Wert auf die Ausbildung in Erster Hilfe. In diesem Zusammenhang wurde der Einsatz eines Defibrillator erklärt.
Dann ging's los: Ein Mann war in eine Montagegrube gestürzt. Die Rettung gestaltete sich schwierig, da sehr beengte Platzverhältnisse im Umfeld des Verunglückten herrschten. Ein Trupp stieg mit einem Notfallrucksack über die Steckleiter nach unten, untersuchte die Lage und gab Informationen an den Gruppenführer weiter. Dieser entschied sich aufgrund der Meldung für die Rettung per Krankentrage. Mit einer behelfsmäßig zusammengebauten Bockleiter aus Steckleiterteilen und einem Standrohr wurde ein Flaschenzug errichtet mit dem der Verletzte schließlich aus der Grube gerettet werden konnte. Geschick und Knotenkunde waren hier gefragt und das bisher Erlernte konnte abgerufen werden.
"Auch die kleinste Feuerwehr kann mit diesen einfachen Geräten schnell Hilfe leisten", sagte Kindl. Weiter übte die Gruppe den Umgang mit dem Schlauchmaterial. Neben dem Ausrollen muss der Nachwuchs auch das schnelle und präzise Kuppeln einer 90 Meter langen Schlauchleitung beherrschen. Danach ging es zur Hydranteninspektion. Die Inbetriebnahme von Ober- und Unterflurhydranten standen auf dem Programm. Bei einem Brand ist das schnelle Auffinden und Inbetriebnahme der verschiedenen Wasserentnahmestellen von größter Bedeutung und kann überlebenswichtig sein, appellierte Kindl an die Jugendlichen. Die Standorte der Hydranten sollten sich die Anwärter gut einprägen.
Auch die Kameradschaft ist wichtig. "Werte wie Teamgeist gehören zu einer Feuerwehr einfach dazu", zeigte sich Kindl überzeugt. Die Führungsriege der Oberlinder Feuerwehr war stolz auf den wissbegierigen Nachwuchs, der motiviert alle Aufgaben erledigte.
Die Jugendlichen müssen von Beginn an lernen, wo die einzelnen Gerätschaften im Fahrzeug verstaut sind.























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