Oberndorf bei Kemnath
27.04.2021 - 11:19 Uhr

"Georgi light" beim Patrozinium in Oberndorf

Etwas abgespeckt wurde der Georgstag am Dorfplatz. Die Prozession von Kemnath aus musste zwar entfallen, dennoch konnte Stadtpfarrer Thomas Kraus mit den örtlichen Vereinen und Gläubigen einen Gottesdienst an der frischen Luft feiern.

Damit alle Gottesdienstbesucher die Coronaregeln einhalten konnten, zelebrierte Stadtpfarrer Thomas Kraus die Patroziniumsmesse im Freien vor dem Kriegerdenkmal. Bild: jzk
Damit alle Gottesdienstbesucher die Coronaregeln einhalten konnten, zelebrierte Stadtpfarrer Thomas Kraus die Patroziniumsmesse im Freien vor dem Kriegerdenkmal.

"Wir sind froh, nach zwei Jahren wieder das Patrozinium in Oberndorf begehen zu können", sagte Stadtpfarrer Thomas Kraus bei der Begrüßung zur Messe. Allerdings wurde dieser Georgstag 2021 zum "Georgi light". Coronabedingt wurde er etwas abgespeckt auf dem Dorfplatz vor dem Kriegerdenkmal gefeiert. "Aus der Not der Zeit sehr schlicht, aber in der Not der Zeit sehr bewusst", betonte der Geistliche. Die Prozession von Kemnath nach Oberndorf und der Kirchenzug mussten heuer entfallen.

Gefoltert und enthauptet

Die örtlichen Vereine waren eingeladen, mit ihren Fahnenabordnungen und ihren Mitgliedern teilzunehmen. Die Gottesdienstbesucher auf dem Dorfplatz hielten die Abstands- und Hygieneregeln ein und trugen während der Messe FFP2-Schutzmasken. "Vom heiligen Georg, dem Patron unserer Filialkirche, wissen wir nichts, bis auf Legenden und Überlieferungen", sagte Kraus. So heißt es, dass er in der Armee des römischen Kaisers Diokletian ein hoher Offizier gewesen sei. Als überzeugter Christ habe er sich standhaft zu seinem Glauben bekannt.

Unter Diokletian waren Anfang des dritten Jahrhunderts neue Christenverfolgungen ausgebrochen. Auch Georg sei davon nicht verschont geblieben. Nachdem er sich gegen die Diskriminierung der Christen gewandt und seinen eigenen Glauben bekräftigt hatte, wurde er im Jahr 305 festgenommen, gefoltert und schließlich enthauptet, so die Legende. "Unser Patrozinium ist nicht nur Tradition", betonte Kraus. "Es geht um Wahrheit." Über Jahrhunderte wurde in der geschichtsträchtigen Kirche in Oberndorf die heilige Katharina um Fürsprache angerufen. Nach der Reformation setzte die Verehrung des heiligen Georg ein, die sich bis heute gehalten hat. Er gehört zu den 14 Nothelfern und ist der Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden. Der Drachentöter ist der Schutzheilige der Pferde und Reiter. Sein Name steht für Tapferkeit, Nächstenliebe, Ritterlichkeit und Höflichkeit.

"Was ist die Botschaft an uns heute?", fragte der Prediger. "Menschen werden zu Helfern in der Not durch alle Zeiten und im Hier und Jetzt. Sie bezeugen, dass der Auferstandene lebt." Mit den Worten: "Das Leben braucht Menschen wie den heiligen Georg, die für das Leben eintreten", schloss der Geistliche seine Predigt. Auf dem Altar stand eine Statue, die den heiligen Georg als Ritter mit Lanze und mutigen Drachentöter zeigte.

Organisation durch Schützenverein

In diesem Jahr war der Schützenverein Silberbach Löschwitz-Kaibitz mit der Organisation des Patroziniums betraut. Renate Mayer las die Lesung vor. "Wir denken besonders an jene Wohltäter und Seelsorger, die sich um die Oberdorfer Filialkirche St. Georg verdient gemacht haben", war eine der sieben Fürbitten, die Veronika Traßl vortrug.

In ökumenischer Verbundenheit übernahm der Posaunenchor Wirbenz-Kemnath-Immenreuth die musikalische Gestaltung. Nach dem Gottesdienst gedachte Stadtpfarrer Kraus am Kriegerdenkmal den Gefallenen beider Weltkriege. Während die beiden Trompeter Manfred Baumann und Jürgen Schönfelder den Choral "Ich hatt' einen Kameraden" intonierten, feuerte Max Popp in sicherer Entfernung drei Salutschüsse ab. Florian Traßl dankte allen, die zu der würdigen Gestaltung des Kirchenpatroziniums beigetragen haben. Am Nachmittag rundete um 14 Uhr eine Andacht zu Ehren des heiligen Georg mit Aussetzung des Allerheiligsten in der Filialkirche den Festtag ab. Dabei wurden auch zwei Lieder zu Ehren des Heiligen gesungen.

Kemnath27.04.2021
Damit alle Gottesdienstbesucher die Coronaregeln einhalten konnten, zelebrierte Stadtpfarrer Thomas Kraus die Patroziniumsmesse im Freien vor dem Kriegerdenkmal. Bild: jzk
Damit alle Gottesdienstbesucher die Coronaregeln einhalten konnten, zelebrierte Stadtpfarrer Thomas Kraus die Patroziniumsmesse im Freien vor dem Kriegerdenkmal.
 
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