Das Vertrauen auf den Wetterbericht hat sich gelohnt: Fleißige Helfer des Stammtisches Kuemmerling ließen sich am Samstag nicht schrecken von Dauerregen und Sturm am Nachmittag. Sie verwandelten das Eiselbachtal in eine romantische Kulisse für das Krippenspiel, und eine große Schar von Besuchern erlebte einen herrlichen Winterabend bei der ökumenischen Waldweihnacht.
Ein Engel, Maria und Josef sowie große und kleine Hirten mit Fackeln führten den Zug an, der sich in Oberreinbach formiert hatte. Kerzen beleuchteten den Weg ins Eiselbachtal zum Stall mit dem strahlenden Weihnachtsstern. Der Hund vom Hirten Loisl begleitete die Darsteller, die dieses Jahr ihre Schafe zurücklassen mussten, weil sie in den Tagen zuvor ihre Lämmer geboren hatten. Für Ochs und Esel, verkörpert von zwei Ponys, war der Weg zu glitschig.
"Mir nehma sa Zeit" hieß das Mundartstück, das Hannelore Stielper geschrieben und mit den Kindern inszeniert hatte. Es schilderte lange Diskussionen, ob sich die Hirten überhaupt die Mühe machen sollten, das Kind zu suchen. Am Ende siegte ihr offenes Herz. Der Stofferl brachte das wertvollste Geschenk mit: "Zeit und sein Lesebuch", aus dem er dem Kind dann immer vorlesen will.
Ein besonderes Zuckerl boten heuer die Hirten, da sie vor Freude sangen. Marie Walther, Sabrina und Lisa Sebald und Martina Schwab hatten mit den Kindern drei Lieder als weihnachtliche Weisen umgetextet. Evi Strehl mit ihren Jura-Sängerinnen und der Neukirchener Posaunenchor begleiteten die Waldweihnacht musikalisch.
Pfarrerin Anja Matthalm begrüßte die Gäste und sprach Dankesworte, Gebet und Fürbitten. Ihr katholischer Kollege Roland Klein machte sich Gedanken über die Vorfreude: "Früher musste man bei Schallplatten, Fotos oder Briefen erst einmal warten bis man sie abspielen, entwickeln oder lesen konnte. Man freute sich schon lange darauf. Jetzt hat man auf solche Dinge sofort Zugriff - aber wo bleibt die Vorfreude?" Ein Adventskalender lasse auf Weihnachten hin fiebern - und auf die Geburt Christi.
Nach dem gemeinsam gesungenen "Stille Nacht" wärmten sich die Gäste an Öfen und Schwedenfeuern auf und genossen die romantische Stimmung bei Glühwein, Plätzchen und Wienerl-Semmeln. Die Kollekte geht an die Feuerwehr in Holnstein.
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