„Es gibt keinen Glauben und kein christliches Leben ohne das Gebet. Christsein ist tot, wenn nicht ein Dialog mit dem Herrn stattfindet. Das Gebet ist die Seele und der Atem der Kirche.“ Diese eindringlichen Worte stellte Kaplan Alexander Ertl beim Pfarrkonvent der MMC der Pfarreien Vohenstrauß und Roggenstein in den Mittelpunkt seines Referats.
Vor Beginn der Versammlung in der Zoigl-Lounge in Obertresenfeld am Dienstagabend trafen sich die Mitglieder bei einem gemeinsamen Gottesdienst in der Simultankirche in Altenstadt, der vom Roggensteiner Pfarrer Gerhard Schmidt in Konzelebration mit dem tschechischen Pfarrer Miroslav Martiš aus der Pfarreiengemeinschaft Stříbro/Mies, Klatruby/Kladrau, Bor/Haid und Kaplan Ertl gefeiert wurde. Obmann Konrad Uschold begrüßte die Sodalen aus Vohenstrauß und aus Roggenstein, die sich zu einem Konvent verbündeten. Zudem hieß Uschold das ständige Mitglied im Marianischen Rat, Assistent Max Pravida aus Pressath, in der Runde willkommen.
Der MMC-Obmann unterstrich die besondere Verbundenheit zu den Gläubigen im Nachbarland. Beim Hauptfest in Vohenstrauß waren auch Gläubige aus der Partnerstadt Stříbro/Mies vertreten. Damals begleitete den Festzug nicht nur eine Marienfahne aus Stříbro sondern auch noch der mittlerweile verstorbenen Josef Felber, der von Beginn an enge Verbindungen zur Partnerstadt nach Vohenstrauß unterhielt. Diese Fahne stamme aus den 1920er Jahren, wusste Uschold. „Nach der Naziokkupation und in der nachfolgenden kommunistischen Zeit musste die Fahne versteckt werden“, berichtete der Obmann.
„Wir können uns heute nicht mehr vorstellen, welche Gefahren die Gläubigen für sich und ihre Familien auf sich nahmen“. Erstmals wurde nun ein Treffen mit den Nachbarn der MMC aus Roggenstein organisiert, weil einige Ehrungen anstanden und man diese in den Pfarrgruppen durchführen wolle, informierte Uschold. Er blickte auf die verschiedensten Veranstaltungen im abgelaufenen Jahr zurück und appellierte an die Mitglieder insbesondere den Rosenkranz vor Beginn einer Heiligen Messe zu beten.
Auch Consultor Ernst Weig vom Bezirk XI aus Frankenrieth bei Waldthurn nahm am Konvent teil. In seinem Vortrag ging Kaplan Ertl auf das „wichtigste Gebet“ der Christen, das Vaterunser ein. "Unsere Kirchen werden leerer, die Priesterseminare immer einsamer, Pfarrgemeinden müssen vielerorts zusammengelegt werden, Familien verlieren ihren Zusammenhalt und wir stehen scheinbar vor dem Zusammenbruch. Es bahnt sich eine Katastrophe an in unserem Land“, zeichnete Kaplan Ertl ein sehr düsteres Zukunftsbild. „Vielleicht müssen wir angesichts der Schwarzmalerei wieder auf das Grundlegende zurückkommen: das Gebet.“
Uschold nahm im Rahmen des Konvents zusammen mit Max Pravida eine Reihe von Ehrungen verdienter Sodalen vor. 60 Jahre gehören der MMC Vohenstrauß Richard Bäumler, Herbert Bäumler, Josef Frischholz und Josef Hartwich an. 25 Jahre halten Hans Schmucker, Georg Mitlmeier, Georg Messer, Rupert Fritsch, Andreas Köppl, Paul Beimler, Hans Eiberweiser, Georg Völkl und Josef Schönberger der MMC Roggenstein die Treue.
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