Im nächsten Jahr wird es kein Eisenbarth-Festspiel geben, stattdessen organisiert der Festspielverein vom 23. Mai bis 7. Juni 2020 ein zweiwöchiges Programm unter dem Motto "Eisenbarths Zeit erleben". Mit dieser Überraschung wartete die Vorsitzende Bianca Reil bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof Pösl auf.
"Positive Rückmeldungen"
Auch bezüglich der Nachfolge des verstorbenen Regisseurs Michael Eckl wurde das Geheimnis gelüftet. Julia Gruber wird dem Stadtrat als neue Regisseurin vorgeschlagen. Sie soll 2020 im Rahmen der Festspielwochen Molieres Barockstück "Der eingebildete Kranke" inszenieren und dann 2021 beim Oberviechtacher Heimatfest definitiv wieder die Wanderinszenierung "Eisenbarth erleben" umsetzen. Selbstverständlich wird diese Neuinszenierung eine andere Handschrift tragen als die bisherigen Aufführungen.
Mit einem "äußerst respektvollen Totengedenken", wie sich Bürgermeister Heinz Weigl ausdrückte, eröffnete Bianca Reil nach der Begrüßung das Versammlungsprogramm. Ihre meditativen Gedanken aus dem "Lebensbuch" galten vier verstorbenen Persönlichkeiten "von der ersten Stunde des Festspiels": Regisseur Michael Eckl, Karl Skalicky, Anton Frauendorfer und Karl-Heinz Foißner.
Neben der Festspielwoche rief die Vorsitzende anschließend zahlreiche Aktivitäten in Erinnerung, die von einem regen Vereinsleben zeugen: Fotoshooting auf dem Eisenbarth-Steig, zahlreiche Aufführungen des Puppentheaters (z.B. Christkindlmarkt, Rokokotage in Ansbach, Marktmühltag), 14 Proben zum Festspiel, Schirmherrnbitten bei Landrat Thomas Ebeling, Theatertag in Neusath. Von "durchwegs positiven Rückmeldungen eines großen Publikums" bei den sechs Aufführungen der Wanderinszenierung sowie zum Barockmarkt konnte die Vorsitzende berichten.
"Ich bin stolz auf jeden Einzelnen, dass durch sein Mitwirken ein so beeindruckendes Festspiel möglich war!", lautete das Resümee der Vorsitzenden. Oberviechtach könne sich zu Recht "Festspielstadt" nennen, erklärte sie an den Bürgermeister gewandt. Ihr Dank galt allen, die das Festspiel unterstützen. Einen positiven Kassenbestand vermeldete anschließend Schatzmeister Nico Thein.
Zahlreiche Termine
Für das neue Vereinsjahr gab Bianca Reil zahlreiche Termine bekannt. So wird am 25. Oktober das 40-jährige Jubiläum von "Ovigo" am Ortenburg-Gymnasium mitgefeiert. Ein wichtiger Termin steht am 22. November ins Haus, wenn beim "Wund-Kongress" der Ärzte im Audimax der Uni Regensburg die Szene "Feldlager" aufgeführt wird. Der Christkindlmarkt, eine Raunachtwanderung am 4. Januar 2020 und das 30-jährige Gründungsjubiläum der Freunde der Kunst am 14. März 2020 sind weitere Termine für die Festspieler.
"Bewegte Saison"
"2019 war eine sehr bewegte Saison mit Herausforderungen", blendete die Vorsitzende auf den plötzlichen Tod des Regisseurs Michael Eckl im Frühjahr zurück. "Mir sind die Augen aufgegangen, was Mike, ein Visionär", geleistet hat!", würdigte sie das Schaffen von Michael Eckl in all den Jahren. Sie dankte Florian Waldherr, der neben seiner Hauptrolle als Abramo auch die Regie übernommen habe. Anschließend informierte sie über das Konzept von "Eisenbarths Zeit erleben". Im Mittelpunkt steht die Inszenierung von Molieres Komödie "Der eingebildete Kranke" durch Julia Gruber mit insgesamt vier Aufführungen. Daneben sind aber in den zwei Wochen zahlreiche weitere Veranstaltungen, unter anderem in Zusammenarbeit mit den Schulen und dem CeBB, geplant. Aber auch Vereine und die Geschäftswelt sollen in diese Festwochen einbezogen werden. Eine Serenade, Lesung, Kirchenführung von Dr. Reiner Reisinger und der legendäre OTB-Auftritt sind vorgesehen.
"Bianca Reil hat die Herausforderungen des Jahres gut bewältigt!", lobte der Bürgermeister den Einsatz der Vorsitzenden, insbesondere auch bei der Gestaltung des "Barocken Treibens" auf dem Marktplatz. Heinz Weigl dankte auch der Familie Waldherr für ihr Engagement, das "von der Liebe zur Heimat" zeuge. Er begrüßte das Programmkonzept für nächstes Jahr und sagte die Unterstützung der Stadt zu. "Eisenbarth muss immer im Mittelpunkt stehen!", lautete sein Fazit.
Der Regieassistent und Abramo-Darsteller Florian Waldherr blendete zurück auf die Niederlegung seiner Hauptrolle als Eisenbarth-Darsteller, um für Beruf und Familie mehr Zeit zu haben. Neue Aufgaben beim "Eysenbarth-Theatrum" und die von ihm favorisierte Abramo-Rolle hätten keinen Spielraum für weiteres Regie-Engagement gelassen. "Neue Impulse von außen tun dem Festspiel gut!", würdigte er die Verpflichtung von Julia Gruber als neue Regisseurin.
Ehrung von Festspielern
Für zehnjähriges Engagement im Festspiel erhielt Michael Brunner die Ehrennadel in Silber. Die bronzene Ehrennadel für fünfjähriges Mitwirken in unterschiedlichen Rollen bekamen Corina Eichstetter, Matthias Heindl, Sophie Last, Lisa Pauli, Bianca Reil, Stefan Reitinger, Nico Thein, Rosa Teplitzky und Luise Waldherr. (lg)
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