Oberviechtach
01.10.2019 - 09:36 Uhr

Achtung vor Fallstricken im Internet

Nicht alle Jugendlichen bewegen sich "clever im Netz". Birgit Zwicknagel gibt Schülern und Lehrern am Ortenburg-Gymnasium Tipps und verweist auf Fallstricke in den sozialen Medien.

Die Nutzung von Facebook, Instagram, Snapchat und Co. gehört für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mittlerweile zum Alltag. Die Fallstricke in den sozialen Netzwerken hat ein Vortrag am Ortenburg-Gymnasium ins Bewusstsein gerufen. Symbolbild: Robert Günther/dpa-tmn
Die Nutzung von Facebook, Instagram, Snapchat und Co. gehört für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene mittlerweile zum Alltag. Die Fallstricke in den sozialen Netzwerken hat ein Vortrag am Ortenburg-Gymnasium ins Bewusstsein gerufen.
Birgit Zwicknagel klärte über die richtige Nutzung der digitalen Medien auf und zeigte hierbei auch abschreckende Beispiele aus dem sozialen Netzwerken. Bild: lg
Birgit Zwicknagel klärte über die richtige Nutzung der digitalen Medien auf und zeigte hierbei auch abschreckende Beispiele aus dem sozialen Netzwerken.

Es gehört schon zum Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sich im Netz zu bewegen und Kontakte aller Art zu nutzen oder zu knüpfen. Dies geschieht beispielsweise in Chatrooms, während eines Online-Spiels, bei Facebook oder auch in Dating-Portalen. Referentin Birgit Zwicknagel, die vor kurzem ein medienpädagogisches Kompetenzzentrum in Stamsried gegründet hat, warnt deshalb eindringlich: „Keiner kann wissen, wer hinter dem sexy 15-Jährigen steckt, der einen Chat im Internet beginnt und so verständnisvoll und nett ist, weil zum Beispiel sein Hund angeblich ebenfalls letzte Woche gestorben ist!“

Allein schon diese Aussage von Birgit Zwicknagel von den Computermäusen Stamsried unterstreicht ihre Botschaft, dass die Gefahren in der Nutzung der digitalen Medien, besonders die in Sozialen Netzwerke, heute meist unterschätzt werden. Gedankenlos gibt man Informationen zur eigenen Person preis, die dann meist ohne Probleme von anderen abgegriffen werden können.

Mit anschaulichen Beispielen aus ihrer täglichen Arbeit zieht die Referentin dabei die Eltern am Elternabend und die Schüler der fünften bis achten Klassen des Ortenburg-Gymnasiums in ihren Bann, weil sie die Fakten klar benennt, beispielsweise auch, dass Whatsapp erst ab 16 Jahren zugelassen ist und Eltern ihre Kinder damit nicht alleine lassen dürfen, wenn sie ihnen Smartphones mit diesem Programm zur Verfügung stellen. „Das ist wie beim begleiteten Fahren: Da müssen Sie als Eltern auch ein Jahr daneben sitzen und können nicht einfach sagen: Hier sind die Schlüssel, fahr du mal allein! Denn dann ist der Führerschein für immer weg. Genauso muss die Begleitung im Umgang mit digitalen Medien funktionieren.“

Während ihrer Vorträge, die sie gut auf die jeweilige Zielgruppe abstimmt, führt Birgit Zwicknagel außerdem vor Augen, wozu es führen kann, wenn der oben erwähnte Chat – meist auch über WhatsApp geführt – auf einmal in eine Erpressung mündet oder gar eine Vergewaltigung oder einen Suizid zur Folge hat.

Dass es nicht so weit kommen muss, zeigt die Referentin auf vielfältige Weise und mit ganz konkreten Hilfsangeboten: „Wenn irgendetwas seltsam ist, dann sag „Nein!“ oder „Das geht dich nichts an!“, ermuntert sie die Schüler. Als weitere Themen spricht sie die Gefahren der Spiel- und Mediensucht an und gibt auch hier ganz konkrete Tipps, die helfen, sich selbst zu kontrollieren, um weiterhin „Herr seiner Zeit“ zu bleiben und Konflikte in der Familie zu vermeiden.

In keiner ihrer Aussagen verteufelt sie die neuen Medien, sondern es geht ihr immer um die Schaffung eines Bewusstseins, dass das Netz und die Menschen, die sich darin bewegen, auch Regeln und Gesetzen unterworfen sind. Einer Verrohung der Sprache, die sich beispielsweise in Hatespeech oder in Mobbing jeglicher Form zeigt, muss jeder entgegenwirken – sei es durch Blockieren oder Melden des Teilnehmers – da es auch in dieser Form von Kommunikation immer um respektvollen Umgang miteinander gehen muss. Als Abschluss bietet sie ihre ganz konkrete Hilfe an, die Eltern und auch Schüler gerne über die neuen Medien oder auch bei einem Besuch in Stamsried bei den Computermäusen in Anspruch nehmen können.

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