Oberviechtach
13.07.2021 - 11:42 Uhr

Andrang auf Prüfung in der Kinderpflege: Oberviechtacher Schule hilft aus

Thomas Schiller, der Schulleiter der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege Oberviechtach (hinten links) mit den externen Prüflingen aus dem Großraum München. Bild: wel
Thomas Schiller, der Schulleiter der Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege Oberviechtach (hinten links) mit den externen Prüflingen aus dem Großraum München.

In Sachen Erziehung und Kinderpflege herrscht in den Ballungszentren eine enorme Nachfrage. Besonders in Oberbayern ist der Andrang zu den Prüfungen mit dem Abschluss "Staatlich geprüfte(r) Kinderpfleger(in)" so groß, dass nicht alle Schulen, die Zahl an externen Prüflingen bewältigen können. Die Berufsfachschulen Oberviechtach springen hier mit in die Bresche.

"In einem sogenannten Amtshilfeverfahren werden die Prüflinge auf andere Regierungsbezirke verteilt und kommen so auch zu uns nach Oberviechtach", berichtete Thomas Schiller, der Leiter der Staatlichen Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege und Sozialpflege in Oberviechtach. Dieses Jahr seien insgesamt acht Prüflinge aus dem Großraum München zugewiesen worden.

In den vier Wochen Prüfungszeit wohnen sie überwiegend in der Pension Hammerschänke in Lukahammer. Eine Teilnehmerin ist mit ihrem Wohnmobil angereist und hat ihr Domizil am Parkplatz beim Freibad aufgeschlagen. Während die Vollzeitschüler jeweils zwei Prüfungen pro Hauptfach absolvieren müssen, sind es bei den externen Bewerbern insgesamt 15 Prüfungen – acht in Theorie und sieben in der Praxis.

"Das ist schon ein immenses Pensum, besonders wenn man bedenkt, dass es sich meist um Personen fortgeschrittenen Alters handelt, die oft zwei oder drei Kinder zu Hause haben, sich die Lerninhalte selbständig aneignen müssen und auch Migrationshintergrund haben", beschreibt Thomas Schiller die Situation der Prüflinge." Aber auch für die Lehrkräfte des Zweigs Kinderpflege stellen diese Prüfungen einen hohen zusätzlichen Organisations- und Korrekturaufwand dar", betonte der Schulleiter.

Auch wenn die Prüflinge zunächst nicht so begeistert waren, als sie hörten, dass sie ihre Prüfungen so weit entfernt ablegen müssen, so haben sie in den Wochen ihres Aufenthalts doch die reizvolle Gegend und die Freundlichkeit der Menschen schätzen gelernt. Einige von ihnen können sich mittlerweile durchaus vorstellen, einmal hier Urlaub zu machen.

 
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