Die Arbeitslosigkeit im Raum Oberviechtach stieg binnen Monatsfrist um zirka 20 Personen oder 8,2 Prozent. Das teilte die Außenstelle der Agentur für Arbeit Schwandorf mit. Mitte Februar waren rund 300 Personen arbeitslos gemeldet, knapp 40 Arbeitnehmer (13,4 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkt auf nunmehr 4,2 Prozent. Im Februar 2022 lag die Quote noch bei 3,6 Prozent. Auch im Raum Oberviechtach sei der Anstieg gegenüber dem Vorjahr vor allem dem "Ukraineeffekt" zuzurechnen, so die Agentur. Geflüchtete aus der Ukraine, die sich hier niederlassen, können sich arbeitslos melden und landen so in der Statistik.
„Die Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Oberviechtach ist im Februar noch einmal merklich angestiegen. Witterungsbedingt konnte auf den meisten Baustellen zur Monatsmitte noch nicht wieder gearbeitet werden", so Siegfried Bäumler, Leiter der Agentur für Arbeit Schwandorf, in einer Pressemitteilung. "Entsprechend sind die Wiedereinstellungen noch nicht flächendeckend angelaufen. Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, sondern saisonal typisch für den Oberviechtacher Arbeitsmarkt.“
Zwar meldeten laut Agentur die Arbeitgeber im Raum Oberviechtach im Februar weniger neue freie Stellen an die Agentur. "Das Angebot für Arbeitsuchende hat sich dennoch weiter erhöht, da viele Stellen aus dem Vorjahr weiterhin unbesetzt sind. Damit bietet der Oberviechtacher Raum momentan eine breite Auswahl an interessanten Arbeitsangeboten", so Bäumler. Er ermuntert "gerade Personen, die aufgrund familiärer Pflichten längere Zeit dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, einmal einen Blick auf die aktuellen Angebote der Arbeitgeber vor Ort zu werfen." Sein Fazit: "So günstig wie jetzt war der Arbeitsmarkt für Berufsrückkehrerinnen und Berufsrückkehrer schon lange nicht mehr." Wer zwar Interesse, aber auch noch Bedenken habe, müsse nicht immer direkt mit einem Arbeitsvertrag einsteigen." Im Gespräch mit den Arbeitgebern lässt sich oft auch vorgeschaltet ein kurzes Praktikum oder ein Probearbeitstag vereinbaren“, empfiehlt der Agenturleiter.
Mitte Februar waren bei Arbeitsagentur und Jobcenters rund 170 Stellenangebote gemeldet, 20 mehr als im Februar 2022. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 40 offene Stellen. Aktuell sind laut Agentur bereits mehr Ausbildungsstellen im Landkreis Schwandorf gemeldet, als im Februar 2022. Bewerberinnen und Bewerbern bieten sich somit sehr gute Chancen, eine passende Ausbildungsstelle zu finden.
Im Verarbeitenden Gewerbe im Raum Oberviechtach sind derzeit knapp 50 offene Stellen gemeldet. Damit nahm die Zahl der Offerten gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. In der Baubranche wird bereits nach Arbeitskräften für die neue Saison gesucht. Im Februar waren vergleichbar dem Vorjahresmonat noch knapp 30 Angebote für Arbeitsuchende vorhanden. Im Dienstleistungsbereich haben die Arbeitgeber rund 30 offene Stellen gemeldet. Hier hat sich das Angebot binnen Jahresfrist spürbar erhöht.
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