„Der Ukrainekrieg wirft seine Schatten im Juni auch auf den Oberviechtacher Arbeitsmarkt“, sagt Bernhard Lang, kommissarischer Arbeitsagenturleiter. „Durch den russischen Angriffskrieg sind viele Menschen aus der Ukraine geflohen und haben in Deutschland Schutz gesucht. Da sich die Flüchtlinge aus der Ukraine seit Juni in den Jobcentern arbeitslos melden müssen, um Zugriff auf das Beratungsangebot sowie die Geldleistungen des Jobcenters zu erhalten, ist die Arbeitslosigkeit stark angestiegen." Das sei ein einmaliger Sondereffekt. "Insgesamt zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust“, so Lang weiter.
Die Arbeitslosigkeit im Raum Oberviechtach nahm binnen Monatsfrist um rund 20 Personen oder 13,8 Prozent zu. Mitte Juni waren laut einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit rund 180 Personen arbeitslos gemeldet, 20 weniger als im Juni 2021. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf nunmehr 2,5 Prozent. Im Juni 2021 lag die Quote bei 2,7 Prozent.
Auf den Stellenmarkt im Agenturbezirk wirkt sich der Konflikt laut Agentur bislang nicht spürbar aus. „Zwar belasten die gestiegenen Preise viele Arbeitgeber, doch sind sie weiterhin in der Mehrheit auf der Suche nach Personal, wie die gemeldeten offenen Stellen zeigen“, sagt Lang.
Mitte Juni waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 180 Stellenangebote gemeldet, 50 Offerten mehr als im Juni 2021. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 160 Stellen. Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus zehn Personen arbeitslos, zwei Arbeitnehmer weniger als im Juni 2021. Im Gegenzug beendeten zehn Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen.
Die Arbeitgeber aus dem verarbeitenden Gewerbe haben laut Agentur weiter einen hohen Personalbedarf und sind entsprechend weiterhin auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. In der Bau- und Baunebenbranche gibt es ebenfalls größere Personalengpässe.
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