„Dass die Route über Oberviechtach gewählt wurde, ehrt uns besonders“, erklärte Oberst a. D. Jochen Schneider, als er am Sonntag auf dem Parkplatz der Grenzlandkaserne acht Kameraden begrüßte. Die Radfahrer sind Soldaten der Bundeswehr, die mit Beeinträchtigungen aus dem Einsatz zurückgekehrt waren. Sie kamen zusammen mit Begleitfahrzeugen aus Regen in Niederbayern, wo ihre einwöchige „Tour of Valor 2025“ begann. Die Radsportler fahren als „Battlefield Cyclists“ in sieben Etappen nach Berlin, wo am 15. Juni erstmals der Nationale Veteranentag stattfindet. Den Gedenktag hat der Bundestag beschlossen.
Zur ersten, 94 Kilometer langen Etappe waren die Radfahrer am Sonntagmorgen in Regen gestartet. Dieser Bundeswehrstandort wurde nicht zufällig gewählt, sondern im Gedenken an das Karfreitagsgefecht vom 2. April 2015 in Isa Kehl bei Kunduz in Afghanistan. Drei Soldaten des Regener Panzergrenadierbataillons 112 waren dort bei einem Anschlag getötet worden.
Alle an der Tour beteiligten Radfahrer haben eine lange Behandlung und Rehabilitationsmaßnahmen hinter sich. „Sie sind jetzt über den Sport wieder zurück ins Leben gekommen“, erklärte Stabsfeldwebel Naef Adebahr vom Kuratorium der Soldaten- und Veteranen-Stiftung, die die „Tour of Valor 2025“ zusammen mit dem Deutschen Bundeswehrverband unterstützt. Der Stabsfeldwebel hob zusammen mit dem Mitorganisator, Stabsfeldwebel Stefan Huss, das „Kameradschaftsband“ hervor, das für die einsatzgeschädigten Soldaten ein ganz wesentliches Element der Rehabilitation darstelle. Die Kontakte mit Gesellschaft und Politik seien hierbei auch ganz wichtig.
Der Landtagsabgeordnete Alexander Flierl, der zusammen mit dem Kreis- und Stadtrat Tobias Ehrenfried und Oberstleutnant a. D. Lorenz Reil zum Empfangskomitee der Radfahrer gehörte, verwies auf den Landkreis Schwandorf mit seinen Bundeswehrstandorten Oberviechtach und Pfreimd, „wo in der Zivilgesellschaft eine starke Verbindung zur Bundeswehr existiert“. Hier werde der Einsatz der Soldaten geschätzt. Flierl würdigte die sportliche Leistung der „Battlefield Cyclists“, deren Tour vom Berliner Veteranenbüro der Bundeswehr betreut wird.
Dessen Leiter, Oberstleutnant Michael Krause, war einst stellvertretender Kommandeur in Oberviechtach. Jochen Schneider führte damals das Panzergrenadierbataillon 122. Krause überreichte den Gastgebern die Schleife zum 1. Nationalen Veteranentag, die ein Zeichen der Solidarität mit den Soldaten darstellt.
Nach dem Erreichen des ersten Etappenziels übernachteten die Tourteilnehmer in Tännesberg, bevor sie am Morgen des Pfingstmontags zur zweiten Etappe nach Marktredwitz aufbrachen.
Nationaler Veteranentag
- Erste Ausrichtung am 15. Juni 2025 in Berlin
- Einführung: Beschluss vor einem Jahr mit großer Mehrheit des Deutschen Bundestags
- Schirmfrau ist Bundestagspräsidentin Julia Klöckner
- Würdigung des Dienstes von rund zehn Millionen Frauen und Männern, die als Soldatin oder Soldat bei der Bundeswehr im aktiven Dienst stehen oder aus dem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden sind.
- Mehr als 130 Veranstaltungen sind in Deutschland zum Veteranentag geplant
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