Etwa 30 Unterstützer aus allen Altersstufen konnte Elsner am Freitag im Gasthaus Grundler in Oberviechtach begrüßen, als die Bürgerinitiative "Hof plus" aus der Taufe gehoben wurde.
Die BI "Hof plus" hat sich zum Ziel gesetzt, den in Hof in Planung befindlichen zehn Hektar großen Solarpark zu stoppen, heißt es in einer Pressemitteilung der neuen Bürgerinitiative. Laut Sprecher Reinhard Elsner "verschwendet er wertvolle Natur, nimmt Sichtachsen an exponierter Stelle und reduziert die Wohn- und Lebensqualität in der Stadt Oberviechtach." Die einzigen Profiteure seien der Investor und der verpachtende Grundstückseigentümer. Bemerkenswert sei auch, dass die Stadt vor einigen Jahren an gleicher Stelle einen Solarpark mit nachvollziehbaren und sachgerechten Gründen abgelehnt habe, jetzt aber konträr entscheide.
Ganzheitliches Konzept
Die BI fordere von der Stadt ein tragfähiges Zukunftskonzept, in das neben energie- und klimarelevanten Faktoren ganzheitlich auch alle Bereiche des städtischen Lebens, wie Lebensqualität, Natur- und Landschaftsschutz, Fremdenverkehr, Wirtschaft und Landwirtschaft, einbezogen werden müssen.
Mit dem Solarpark Hof würde in Oberviechtach dann schon der dritte Park entstehen, ohne dass dies mit stadtentwicklungsrelevanten Bereichen und den Bürgern abgestimmt worden wäre. Das an formalen Gründen gescheiterte Bürgerbegehren habe gezeigt, "dass viele Oberviechtacher mit intransparenten Entscheidungen des Stadtrates nicht einverstanden sind", heißt es in der Mitteilung der BI. Sie fordere, "dass die Stadt zukünftig bei derart wichtigen Entscheidungen ihre Bürger mit öffentlichen Bürgerversammlungen und Informationsveranstaltungen besser beteiligt und einbindet." In umliegenden Gemeinden und Städten werde diese Vorgehensweise, insbesondere auch bei der Frage neuer Solarparks, bürgernah und bürgerfreundlich praktiziert.
"Gehört aufs Dach"
Nach Meinung eines Teilnehmers dürfe man sich die Vorteile der raschen Entwicklung in der Solarzellen- und Speichertechnik nicht dadurch verspielen, dass schnellstmöglich große Solarparks errichtet werden, die nach kurzer Zeit veraltern, unwirtschaftlich würden und als Solarparkruinen zurückblieben. Auch in Oberviechtach müsse das Leitziel „Photovoltaik gehört aufs Dach“ lauten. Vor Ort gäbe es diesbezüglich ein großes Potential bei gewerblichen und privaten Bauten, das erschlossen werden müsse.
Die BI beschloss, bei der Stadt den Antrag auf den Stopp der Planungen für den Solarpark Hof zu stellen, um sich für die Stadt alle Optionen für eine breite und überlegte Planung einer passgenauen Energiewende zu erhalten. Als Sofortmaßnahme fordert die Initiative die Installation von Photovoltaik auf allen dazu geeigneten stadteigenen Dächern.
Sprecher Reinhard Elsner informierte noch darüber, dass die BI eine Veranstaltung zu Thema „Mein Dach kann mehr!“ plane, in der mit Fachreferenten über Vorgaben, Kosten und Nutzen einer privaten Solaranlage informiert werden soll.
"Der Solarpark verschwendet wertvolle Natur, nimmt Sichtachsen an exponierter Stelle und reduziert die Wohn- und Lebensqualität in der Stadt Oberviechtach."
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