Dieterskirchener schafft Abitur mit 16 Jahren und 894 Punkten

Oberviechtach
01.07.2022 - 11:42 Uhr
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900 Punkte können Schüler bei der Abiturprüfung in Bayern erreichen. Ein Gymnasiast aus Dieterskirchen im Landkreis Schwandorf hat 894 geschafft. Er ist erst 16 Jahre alt.

Normalerweise sind Abiturienten bei der Verabschiedung schon volljährig. Ein Alter von 18, manchmal auch 19 Jahren steht sehr häufig hinter den Namen auf den Absolventenlisten. Von dieser Norm weicht ein junger Mann aus Dieterskirchen deutlich ab. Emil Thomsen ist erst 16 und hat noch dazu das beste Abitur in der Geschichte des Ortenburg-Gymnasiums Oberviechtach geschrieben. Wie das gegangen ist? Ein paar Tage nach der Zeugnisvergabe zieht der Einser-Schüler die Schultern hoch, als könnte er sich das selbst nicht so recht erklären. Für ihn ist das scheinbar einfach so gekommen.

Zweisprachig aufgewachsen

Aber von nix kommt nix. Das wird schnell klar, wenn man Emil Thomsen zu seiner Kindheit befragt. "Ich habe schon immer sehr gerne gelesen", sagt der Jugendliche, der einen dänischen Vater hat und zweisprachig aufgewachsen ist. Schon immer - das schließt die Zeit vor der Einschulung mit ein. "Mit Oma spielen hieß, mit Oma lesen", erzählt Emils Mutter von der Kindergartenzeit. Als Emil dann seinen ersten Schultag an der Grundschule in Dieterskirchen hatte, war er mit dem Zusammenfügen der Buchstaben schon längst durch. Bereits wenige Wochen nach der Einschulung erkannte die Lehrerin, dass der Bub am besten gleich in die zweite Klasse geht. So ist es dann auch gekommen.

Emil Thomsen hat in seiner ganzen Schullaufbahn eigentlich nur sehr gute bis gute Noten geschrieben und mit seinen Leistungen jede Menge Preise gewonnen. Da war es schon fast zu erwarten, dass auch seine Seminararbeit im Fach Mathematik mit dem Titel "Untersuchung der eulerschen Zahl aus zahlentheoretischer Perspektive" die Höchstpunktzahl erreichte. Für die Arbeit gab es eine Auszeichnung durch die Universität Regensburg.

Nette, engagierte Lehrer

Beinahe wären es beim Abitur 898 von 900 Punkten geworden. Aber in der Deutsch-Prüfung gab es "nur" 14 statt 15 Punkte. Die Ergebnisse der Abschlussprüfungen zählen bei der Gesamtpunktzahl vierfach und werden mit den Punkten aus den Jahresleistungen summiert. Darüber ärgert sich Emil aber nicht. Im Gegenteil: "Ich habe mich natürlich riesig gefreut, dass die Gesamtnote so gut ausgefallen ist." Die Zeit am Ortenburg-Gymnasium im sieben Kilometer entfernten Oberviechtach hat den Dieterskirchener geprägt. "Ich bin echt dankbar für die netten, engagierten Lehrer dort", sagt er und strahlt über das ganze Gesicht.

So strahlend haben ihn oft auch die Kirchgänger in seinem Heimatort gesehen. Denn bis vor wenigen Monaten war Emil Ministrant in der Pfarrkirche St. Ulrich. Jetzt ist Sommer und Emil darf ein bisschen durchschnaufen. Beim Lesen ist das sehr gut möglich. Schon bald soll es mit dem Studium weitergehen. Mit welchem, das lässt der 16-Jährige offen. Er verrät nur: "Es wird im naturwissenschaftlichen Bereich sein."

 
 

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