Ein außergewöhnliches Fest zu 160 Lebensjahren gab es auf der Knaumühle bei Oberviechtach. Robert und Anna Albang feierten jeweils den 80. Geburtstag, wenngleich nicht am selben Tag. Robert Albang wurde 1945 am Bahnhof in Niedermurach geboren und besuchte die dortige Volksschule bis seine Familie 1954 nach Oberviechtach umzog. Er machte eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker. Weil die Ehe seiner Tante kinderlos blieb, war er als Erbe der Knaumühle, im Volksmund besser bekannt als „Nißlmühle“, vorgesehen. Deshalb erlernte er auch das Müllerhandwerk und absolvierte schließlich noch die Landwirtschaftsschule.
Beim Tanzen in Schönthal lernte er Anna Christoph aus Güttenberg bei Heinrichskirchen kennen, die erfolgreich die Hauswirtschaftsschule besucht hatte. 1967 heirateten sie und gaben ihrem Leben eine gemeinsame Richtung mit der Übernahme des Anwesens mit Mühle und Landwirtschaft. Als sich später die Mühle als unwirtschaftlich erwies, wurde der Mahlbetrieb eingestellt, der Bauernhof blieb. Robert nahm eine sich anbietende Arbeit bei der Firma Zinser auf und Anna kümmerte sich um Haus und Hof sowie die Versorgung der drei Kinder Anna, Monika und Robert.
Einen herben Einschnitt erlebten die beiden, als Sohn Robert bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Heute freuen sich die Jubilare über ihre vier Enkelkinder und sind dankbar, dass sie sich noch der Arbeit im Wald und im Garten widmen können. Den beiden 80-Jährigen ist es gegönnt, noch körperlich rüstig und geistig fit aktiv am Leben teilzunehmen und strahlen eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit aus. Noch eine interessante Konstellation tat sich zwischen den beiden auf: Robert war der Älteste seiner Familie, Anna die Jüngste in ihrer Familie, dennoch haben beide fast exakt auf den Tag genau das gleiche Alter.
Das Ehepaar erinnert sich gerne an gemeinsame Unternehmungen mit ihren Vereinen, insbesondere an die Erlebnisse mit dem Wanderverein Oberviechtach, mit dem sie einst auch an der Wanderweltmeisterschaft in Österreich teilnahmen. Robert ist noch oft bei Spaziergängen mit Hund Tomi anzutreffen und ist stolz, dass es die „Nißlmühle“ seit 1600 nachweislich gibt. Zu ihren Ehrentagen wurden natürlich der erweiterte Familienkreis und viele andere Gratulanten vorstellig. Glück- und Segenswünsche überbrachten Bürgermeister Rudolf Teplitzky für die Stadt, Kaplan Chinna Chennaiah Dola für die Pfarrei, die Vereinsabordnungen von Wanderverein, Frauenbund und Kolpingfamilie Oberviechtach sowie der Feuerwehr Obermurach. Auch die Heimatzeitung schließt sich allen guten Wünschen an.
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