„Am Anfang war nur das Wort Mut, mit dem sich unsere Darsteller auseinandersetzten“, erzählte Regisseurin Theresa Weidhas über die Entwicklung des Stücks „MUT“, das das Ovigo-Theaterensemble im Emil-Kemmer-Haus präsentierte.
Dass daraus ein gut einstündiges Theaterstück entstanden ist, ist den Kreativen der Theatergruppe zu verdanken. In Workshops, die regelmäßig stattfinden, um Neues auszuprobieren oder die Spieler weiterzuentwickeln, wurde die Aufgabe gestellt, Szenen und Texte zum Thema Mut zu schreiben. Daraus ist ein zusammenhängendes, interaktives Theaterstück auf die Beine gestellt worden, das Fragen wie „wozu muss man mutig sein?“, „wer bestimmt, was mutig ist?“, oder „bei welchen Situationen ist Mut gefragt?“ aufwarf und darstellte. Dabei kamen auch die Gegenspieler von Mut – Angst, Vorsicht und Vernunft – zur Sprache. Das Publikum, das auf vier Seiten um einen in der Mitte des Saals mit Silberfolie markierten Spielbereich saß, wurde immer mit einbezogen, so bei Fragen wie „was bist du für ein Typ Mensch“ oder „was macht dir Angst?“
Multimedial wurden die einzelnen Segmente des Stücks präsentiert. Mal wurden Szenen gezeigt, wie sich ein älteres Paar bei einem Date verhielt, dann ging es um den Einbruch in ein Freibad mit der Mutprobe, vom Sprungturm zu springen. Dann wieder folgte ein ausgelassener Tanz, zu dem auch der Schulleiter des Ortenburg-Gymnasiums, Ludwig Pfeiffer, sowie Bürgermeister Rudolf Teplitzky und seine Gattin auf die Tanzfläche geholt wurden.
Das minimalistische Bühnenbild bestand aus den drei großen Buchstaben MUT, die mal als Mauer zum Darübersteigen und mal als Sitzflächen verwendet werden. Die Gefühle wie Angst und Vorsicht wurden personifiziert, indem die 18 Schauspieler weiße Jacken mit dem Namen des Gefühls und Ermutigungen anzogen.
Neben den erfahrenen Ovigo-Darstellern Daniel Adler, Lena Borowski, Jonah und Annika Gitter, Ben Bauer und Lena Ruhland traten auch Neulinge auf, für die diese Stückentwicklung auch dazu beitrug, Mut zu zeigen und sich auf der Bühne darzustellen.
Mit der Geschichte von Dädalus und Ikarus, die als „Inbegriff von Übermut“ bezeichnet wurde, wurde auch ein Fazit gezogen: „Mehr zu wollen, ist nicht verwerflich. Probiert euch aus, aber seid vorsichtig.“
Mit dem Schlusssatz, „das Leben ist zu kurz, um zu warten, sei mutig“ wurde auch den Zuschauern, die viel Applaus spendeten, eine Empfehlung für ihr Leben mit auf den Weg gegeben.
Theaterstück "MUT"
- Das Stück wurde am 23. und 24. Juni im Emil-Kemmer-Haus aufgeführt.
- Regisseure: Theresa Weidhas und Videofotograf Max Hegner.
- Mitwirkende: 20 Darsteller zwischen 10 und 75 Jahren.
- Erarbeitung des Stücks: in Workshops von den Darstellern.

















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