„Im Namen der Bundesrepublik Deutschland stelle ich das Sanitätszentrum Oberviechtach mit Wirkung vom 13. Juni 2024 in Dienst“, verkündete Oberstarzt Dr. Roland Vogl bei einem Appell im San-Bereich der Grenzlandkaserne. Der stellvertretende Leiter des übergeordneten Sanitätsunterstützungszentrums Kümmersbruck umriss die Auswirkungen dieser Standortaufwertung und überreichte dem neuen Leiter des Oberviechtacher Sanitätszentrums, Oberfeldarzt Dr. Korbinian Völkl, die Gründungsurkunde.
Als eigene Kompanie
Zeitgleich findet in diesen Tagen an insgesamt neun Standorten, die zum Kümmersbrucker Sanitätsunterstützungszentrum gehören, die Gründung eigener Sanitätszentren statt. Neben Oberviechtach und Pfreimd erhalten auch Bogen, Cham, Freyung, Ingolstadt, Regen, Roding und Weiden Sanitätszentren. Diese Neustrukturierung im Sanitätsbereich der Bundeswehr erfolgt auch vor dem Hintergrund der „Zeitenwende“, die in den Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg offenkundig geworden ist. „Der Verteidigungsminister hat hier Entscheidungen getroffen“, bekräftigt der Oberstarzt beim Appell.
Mit Doktor Eisenbarth habe Oberviechtach einen prominenten Militärarzt in der Vergangenheit aufzuweisen, wusste Dr. Vogl bei einem historischen Rückblick zu berichten, um dann die Auswirkungen eines eigenen Sanitätsbereichs für die Gegenwart zu beleuchten: „Das Sanitätszentrum ist integraler Standort der Truppe.“ Diese Nähe zu den kämpfenden Soldaten erfolgt strukturell mit der Aufwertung zu einer eigenen Dienststelle. Das bedeutet, dass das Sanitätszentrum als eine eigene Kompanie mit zwei Oberfeldärzten und einem Kompaniefeldwebel geführt wird. Personell ist ein Anwachsen auf über 90 Mitarbeiter ins Auge gefasst. Übergeordneter Ansprechpartner bleibt das Sanitätsunterstützungszentrum Kümmersbruck.
Personelle Probleme
Bei all den Standorten, die ein Sanitätszentrum erhalten, nehme aber das Oberviechtacher Bataillon mit seiner Auswahl für die Litauen-Brigade eine besondere Stellung ein. „Oberviechtach leistet damit einen herausragenden Beitrag in der Landes- und Bündnisverteidigung“, konstatierte der Oberstarzt.
Im Sanitätsbereich war Oberviechtach bisher eine Außenstelle der Oberpfalzkaserne von Pfreimd. Die Oberfeldärztin Dr. Amalie Keil wurde beim Appell von ihren Oberviechtacher Verpflichtungen entbunden und Oberfeldarzt Dr. Korbinian Völkl in sein Amt eingeführt. Er ist sich bewusst, dass der Ausbau der Sanitätskompanie „mit Personal und Material nicht problemlos verlaufen wird“. Der Arbeitsmarkt gebe derzeit die benötigten Sanitäts-Fachkräfte nicht her. Bei den Fahrzeugen wird das gepanzerte Rettungsfahrzeug vom Typ „GTK-Boxer“ anvisiert. Bei dieser Ausstattung werde man aber auch Geduld beweisen müssen.
Zur Person: Oberfeldarzt Dr. Korbinian Völkl
- Geboren: 1991 in Pleystein
- Ausbildung: Abitur am Augustinus-Gymnasium Weiden,
Studium an Universität Regensburg - Einsätze: Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Truppenarzt bei Brigade in Cham, Multinationale Battle-Group Slowakei
- In Oberviechtach: seit April 2024
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