Die multiresistenten Erreger können insbesondere für Menschen mit einem schwachen Immunsystem sehr gefährlich werden, aber man kann sie laut Eva Maria Zitzmann durchaus wirksam behandeln.
Die Funktionsoberärztin der Inneren Medizin hatte im Zuge der Reihe "Klinik im Dialog"-Reihe in die Asklepios-Klinik Oberviechtach geladen. Einer Mitteilung der Klinik zufolge habe es im Krankenhaus Oberviechtach im vergangenen Jahr keinen einzigen Patienten gegeben, der sich mit einem Krankenhauskeim angesteckt hat. Laut der Oberärztin sind Krankenhaus-Keime Bakterien. Schädliche Bakterien werden in der Regel mit Antibiotika wirkungsvoll bekämpft. Das Problem: Manche bilden Resistenzen und geben diese an die nachfolgenden Generationen weiter. Wenn sich Bakterien gegenüber mehreren Antibiotika unbeeindruckt zeigen, nennt man sie multiresistent.
Es gibt eine Menge von multiresistenten Erregern, lapidar "Krankenhaus-Keime" genannt, von denen Eva-Maria Zitzmann in ihrem Vortrag die häufigsten Exemplare näher betrachtete. Dabei stellte sie vor allem auch klar, dass die meisten Patienten sich mit multiresistenten Erregern nicht im Krankenhaus besiedeln, sondern diese "mitgebracht" werden - unter anderem vom Auslandsurlaub, aus landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhaltung oder aus Altenpflegeheimen.
Als besonders wichtig hob sie laut Mitteilung hervor, dass multiresistente Erreger nicht im Trinkwasser sind. Die Infektion erfolgt meist von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch. Überhaupt, so die Funktionsoberärztin, ist das erste und beste Mittel gegen multiresistente Erreger, eine Übertragung zu verhindern. Im Alltag bedeutet dies: Hände häufig waschen, Fleisch und ungekochtes Essen getrennt halten, Speisen richtig erhitzen und möglichst kein Fleisch aus der Massentierhaltung kaufen.
Als aktuell nur eine von elf Kliniken in Bayern besitzt die Asklepios Klinik Oberviechtach laut Pressemitteilung das vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin in Berlin verliehene Silberzertifikat "Saubere Hände". Ein Zeichen für die Einhaltung des sehr hohen Hygienestandards im Krankenhaus sind zum Beispiel die über 150 Desinfektionsspender.
Als weitere Gegenmaßnahmen gegen multiresistente Erreger gibt es laut der Referentin in der Eisenbarthstadt bei der Patientenaufnahme ein umfassendes Screening, das neben dem Ausfüllen eines Fragebogens auch Abstriche beinhaltet. Wird dann bei einem Patienten ein Krankenhaus-Keim festgestellt, so wird dieser in einem Einzelzimmer isoliert und gezielt mit Reserveantibiotika behandelt.
Gefahr besteht nur sehr selten: Die multiresistenten Keime nutzen den Menschen praktisch als Fahrzeug, machen ihn aber nicht krank. Jedoch für Frühgeborene und immunschwache Patienten können die Erreger lebensbedrohlich sein. Daher der Tipp von Eva-Maria Zitzmann: "Hände waschen - Hände desinfizieren".













 
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