Zahlreiche Ehrengäste aus Kirche, Politik, Kindergarten, Schulen und Vereinen nahmen in einem Gottesdienst Abschied vom evangelischen Pfarrersehepaar Ruth und Norbert Schlinke. Beiden war der Dank für die seelsorgerische Betreuung gewiss. Nun möchten sie sich einer neuen Aufgabe stellen.
Zu einem Orgelstück von Falk Gilch zogen die Geistlichen aus den Nachbargemeinden mit Dekan Karlherrmann Schötz und dem Kirchenvorstand in die Auferstehungskirche ein. In seiner letzten Predigt ging Pfarrer Norbert Schlinke auf den Paulusbrief an die Korinther ein, in dem ausgesagt wird, dass sich Jesus um die Geringen, Verachteten und Törichten angenommen hat. "Vor Gott sind alle Menschen gleich, ob klug oder dumm, arm oder reich", so die Kernaussage.
Viele Vertretungen
Die Entpflichtung aus dem Amt in Oberviechtach nahm Dekan Schötz vor. Er blickte auf den 1. Oktober 2016 zurück, als das Pfarrerpaar Schlinke nach kurzer Vakanz-Zeit nach Oberviechtach, in die Diaspora, versetzt wurde. Während sich Ruth Schlinke besonders als Beauftragte für die Kindergottesdienste annahm, kümmerte sich Norbert Schlinke speziell um die Prädikantenausbildung und leistete viele Vertretungen in Vohenstrauß, Nabburg und Schwandorf.
Für die kommenden Jahre in Egersheim wünschte Schötz den beiden 57-Jährigen alles Gute und sprach den Segen Gottes über das Paar. Mit einem beeindruckenden Stück des Posaunenchors wurde der Gottesdienst beendet.
Viele Impulse
Als Vertrauensfrau im Kirchenvorstand eröffnete Gabi Gilch den Reigen der Grußworte. Sie sprach die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie an, in der von Oberviechtach aus digitale Andachten ausgearbeitet wurden und dankte auch den Kindern des Paares, Martin, Benjamin und Miriam für die Unterstützung im Posaunenchor.
Der stellvertretende Senior des Pfarrkapitels, David Scherf, hob die Impulse für die Arbeit mit Kindern hervor und bat: "Nehmt mit, was gelungen ist, und lasst euch überraschen, was die Zukunft bringt."
Gelebte Ökumene
Diakon Jürgen Weich denkt gerne an die vielen Kurse mit den Konfirmanden zurück, die er mit Pfarrer Schlinke halten durfte und gab Tipps für die Freizeitgestaltung am neuen Wirkungsort. Die vertrauensvolle und respektvolle Zusammenarbeit stellte Dekan Alfons Kaufmann, der sich auch gerne an die vielen gemeinsamen Bibelabende erinnerte, in den Vordergrund.
Im Namen aller anwesenden Bürgermeisterkollegen dankte Bürgermeister Rudolf Teplitzky und erinnerte an die ökumenische Segnung des Jahnstadions, des Feuerwehrautos und an viele gemeinsame Geburtstagsbesuche. Den Spruch, "mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied nehmen", bezog er auf die neuen Herausforderungen und Impulse am neuen Wirkungsort, aber auch auf die Gemeinde vor Ort, die sich vom Gewohnten trennen müsse.
Stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl erwähnte viele eindrucksvolle Predigten, die ihr in Erinnerung geblieben sind, und wünschte "viele interessante Begegnungen auf Augenhöhe". Abschließend bedankte sich Pfarrer Schlinke für die vielen guten Worte und die Geschenke: "Wir werden gerne zurückdenken, die Jahre in Oberviechtach haben auch uns geprägt."
Im Anschluss waren alle Gäste in den Gemeindesaal zu einem Buffet eingeladen, das unter der Leitung von Regina Sautter und Heidi Forster von Mitgliedern des Kirchenvorstandes und des Frauenkreises zusammengestellt worden war.
Stelle ausgeschrieben
Die Pfarrstelle, die sich das Ehepaar Schlinke geteilt hat, ist derzeit vakant, aber bereits ausgeschrieben, um auch weiter in der Fläche präsent zu sein.
In der Zwischenzeit sind Nachbarskollegen aus dem Dekanat Ost (Nabburg, Pfreimd, Schwarzenfeld, Oberviechtach, Schwandorf und Rieden) verstärkt eingebunden, erläutert Pfarrerin Heidi Gentzwein aus Schwarzenfeld auf Anfrage von Oberpfalzmedien. Manche Aufgaben werden auch Mitglieder der rund 750 Gläubige zählenden Kirchengemeinde Oberviechtach übernehmen.
Vertretung in der Vakanz
- Urlaubsvertretung im Januar: Diakon Jürgen Weich aus Nabburg
- Vertretung ab 1. Februar: Pfarrer Klaus Stolz Schwandorf (Pfarramtsführung), Pfarrer Stefan Drechsler Schwandorf (Taufen, Trauungen, Beerdigungen)
- Betreuung der Konfirmandengruppe: Diakon Jürgen Weich
- Gottesdienst am Sonntag, 14. Januar: Lektor Thomas Völkl
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