Fastentuch mit den fünf Sonntagsevangelien vor Ostern

Mit dem Aschermittwoch ist in den christlichen Kirchen die Fastenzeit angebrochen. Diese 40 Tage zur Vorbereitung auf das Osterfest werden auch als österliche Bußzeit oder in den reformatorischen Kirchen als Passionszeit bezeichnet. Violett ist die liturgische Farbe, mit der die Kirchen in dieser Zeit ausgestaltet sind. In der Oberviechtacher Stadtpfarrkirche Johannes der Täufer fällt als Kontrast zu den violett verhängten Seitenaltären das farbenfrohe Fastentuch als Blickfang im Altarraum auf.

Dieses 4,50 Meter mal 3 Meter große Tuch haben 20 Ministrantinnen und Ministranten unter Anleitung von Bianca Reil bereits vor drei Jahren gestaltet. Dann kamen die Corona-Beschränkungen und das sakrale Kunstwerk gelangte nicht zu der erhofften Geltung. Deshalb erleben die Kirchenbesucher jetzt eine Neuauflage. Zur Eröffnung der Fastenzeit interpretierte Kaplan Florian Fronhöfer als Initiator dieser Aktion die Motivgestaltung dieses überdimensionalen Kunstwerks durch die Jugendlichen, die sich vor der Umsetzung in Gruppenarbeit ihre Gedanken zur Gestaltung dieses religiösen Themas gemacht hatten.

Blickfang ist der Weg, der zu den drei Kreuzen mit der aufgehenden Sonne führt. Damit wird der Betrachter gleichsam mitgenommen auf die Vorbereitung auf das Osterfest. Die fünf bildlichen Stationen am Weg beziehen sich auf die Evangelien an den fünf Sonntagen vor Ostern: die Versuchung Jesu in der Wüste, die Verklärung auf dem Berg Tabor, Jesus und die samaritische Frau, die Heilung des Blinden am Teich Schiloach und die Auferweckung des Lazarus. Wer sich in die Thematik vertiefen will, findet am Infostand eine von Kaplan Fronhöfer verfasste Anleitung zur Betrachtung des Fastentuchs.