Die orkanartigen Böen ließen in Oberviechtach nichts Gutes ahnen: In einem Geschäfts- und Wohnhaus in der Straße "Zum Bahnhof" fuhr "Zeynep" am vergangenen Freitag in ein Stehfalzdach und riss es nahezu weg. Der Hauseigentümer nahm vorsichtshalber Kontakt zur Oberviechtacher Feuerwehr auf, die gegen 21.30 Uhr anrückte. Die Aktiven waren dann bis gegen 0.30 Uhr damit beschäftigt, mit vereinten Kräften Dach und Kamin zu sichern. Der Schaden wird auf etwa 10 000 Euro geschätzt.
Insgesamt ist der Landkreis Schwandorf am Wochenende aber glimpflich davongekommen, wie eine Zwischenbilanz der Feuerwehren im Landkreis zeigt. In Deutschland und auch in Teilen Bayerns habe die Sturmserie für viel größere Schäden und ein höheres Einsatzaufkommen bei den Hilfs- und Rettungsorganisationen gesorgt. "Die Sturmbilanz für die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf zeigt einen moderat erhöhtes Einsatzaufkommen", heißt es in der Pressemitteilung der Kreisbrandinspektion vom Sonntagvormittag. Umgestürzte Bäume die Straßen blockierten oder teilweise abgedeckte Dächer waren der Hauptschwerpunkt.
Donnerstag bis Samstag
Der erste sturmbedingte Einsatz wurde am Donnerstag, 17. Februar, um 4.15 Uhr mit einem umgestürzten Baum gemeldet. Bis Samstag, 19. Februar, um 12 Uhr, wurden 97 Einsatzstellen, davon 76 umgestürzte Bäume sowie 4 Gebäudesicherungen durch örtliche Einheiten der Feuerwehren und des technischen Hilfswerks der jeweiligen Ortsverbände Hand in Hand abgearbeitet. Kreisbrandrat Christian Demleitner dankt dabei allen ehrenamtlichen Einsatzkräften für ihren unermüdlichen Einsatz.
Unfälle und Brände
Denn neben den "Sturm-Einsätzen" galt es auch andere Einsätze abzuarbeiten. So wurden parallel 21 weitere technische Hilfeleistungen, wie bei Verkehrsunfällen, notwendig, dazu elf Brandeinsätze und ein ABC-Einsatz. Insgesamt wurden 109 Einsatzstellen abgearbeitet. Im genannten Zeitraum waren 159 Einheiten im gesamten Landkreis im Einsatz für die Bevölkerung.
"Wir sind personell sowie ausbildungs- und materialtechnisch auf einem guten Niveau, bei dem sich die Bürger immer auf die Feuerwehren verlassen können", bekräftigt Pressesprecher und Kreisbrandmeister (KBM) Hans-Jürgen Schlosser. "So glimpflich diese Unwettersituationen vorübergegangen sind, kann es uns doch im nächsten Moment wieder mit voller Wucht treffen. Und dafür brauchen wir jede helfende Hand vor Ort", unterstreicht Kreisbrandrat (KBR) Christian Demleitner. Bis Montag gilt es, auch noch das Sturmtief "Antonia" durchzustehen.
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